Schlagwort: EEG

Energie und Klimaschutz: Wie das funktionieren soll

Unser Leben wird durch hochentwickelte Technologie, Produkte und Dienstleistungen bestimmt. Der moderne Mensch setzt dadurch große Mengen an Energie um.
Für lange Zeit wurde diese Energie einfach durch die Verbrennung von Kohle und Gas erzeugt. Allerdings werden dabei Treibhausgasse ausgestoßen, die sich in der Erdatmosphäre sammeln. Eine globale Erwärmung ist die Folge. Der menschengemachte Klimawandel ist inzwischen allgemein anerkannt. Nur die neue Partei AfD glaubt nicht daran – sie ist aber (noch) nicht im Bundestag vertreten.

Dort haben sich die Parteien zumindest theoretisch dem Klimaschutz verschrieben – und Deutschland zuletzt auch das internationale Klimaschutzabkommen von Paris unterzeichnet. Das sieht vor, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Konkret will die Bundesregierung bis zum Jahr 2020 die Treibhausgas-Emissionen, die für die Aufheizung der Atmosphäre verantwortlich sind, um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Bis 2050 sollen es sogar 85 bis zu 90 Prozent weniger sein.

Aber wie soll das gelingen?

Nun, der zentrale Plan ist es, Strom ohne Verbrennung fossiler Energieträger zu erzeugen. In der Praxis heißt das: Wind- und Wasserkraft sowie Photovoltaik statt Kohle- und Gaskraftwerke. Wobei ein völliger Ausstieg aus der Kohle, wie bei der Atomkraft, bisher nicht beschlossen wurde.
Reihen von Windrädern in der Landschaft, Solarpanels auf Hausdächern, Staudämme an den Flüssen – das sind die sichtbaren Zeichen der Energiewende. Zu den erneuerbaren Energien wird im Übrigen auch noch die Verbrennung von Biomasse gezählt, deren Umweltbilanz allerdings zweifelhaft ist.
Die Bundesregierung will bis 2035 den Anteil von so produziertem „Ökostrom“ auf bis zu 60 Prozent steigern. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Erneuerbaren am Strommarkt bei 33 Prozent. Damit liegt man aktuell sogar über dem Zeitplan.

Zukunft des Ausbaus unsicher

Diese eigentlich doch gute Nachricht führt aber zu einer bemerkenswerten Reaktion: In der aktuellen Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das den Ausbau der erneuerbaren Energien regelt, wird insbesondere die Windkraft ausgebremst – eben jener Sektor, der in der Vergangenheit für das Wachstum beim Ökostrom gesorgt hat. Der Ausbau der Solarenergie hingegen stockte – obwohl die Herstellung einer Solarzelle mit der Zeit immer billiger geworden ist. Grund dafür sind ebenfalls entsprechende Beschränkungen im EEG, die schon vor einigen Jahren eingeführt wurden.

Deswegen läuft die Erneuerbaren-Branche gerade Sturm gegen die neuesten politischen Planungen und warnt nun vor einem völligen Stillstand beim Ökostrom.
Aus dem SPD-geführten Bundeswirtschaftsministerium und aus dem CDU-Wirtschaftsflügel wird das „Abbremsen“ dagegen vor allem mit zwei Argumenten begründet: Die Stromkunden würden durch zu hohe Strompreise belastet. Erneuerbare Energien werden mit Steuergeld gefördert (EEG-Umlage). Außerdem drohten massive Überkapazitäten im Stromnetz, wenn bei Sonnenschein sich auch zu viele Windräder gleichzeitig drehen.  Dem ließe sich entgegnen, dass der Strompreis von vielen verschiedenen Faktoren bestimmt wird. Und um zu vermeiden, dass viel mehr Strom produziert als überhaupt gebraucht wird, könnte man noch in viel größerem Umfang Kohlekraftwerke stilllegen.

Erneuerbare gegen Konventionelle

Allerdings verdienen die großen Stromkonzerne an „zu viel Strom“. Sie können ihn dann in Nachbarländer, wie Tschechien oder Frankreich, exportieren. Das ist kein neues Phänomen: Seit 2003 produziert Deutschland jedes Jahr mehr Strom als es verbraucht. Selbst als 2011 nach dem Reaktor-Unglück in Fukushima acht deutsche Atommeiler zeitweise vom Netz abgetrennt waren, verkaufte Deutschland weiter Strom ans Ausland. Das Warnen der Konzerne vor einem „Blackout“, wenn ihre Großkraftwerke abgeschaltet werden, hat also eher andere Motive.

Es gab bereits windige Tage, an denen die erneuerbaren Energien den aktuellen Strombedarf vollständig decken konnten. Da sich Braunkohlekraftwerke aber nicht so schnell und flexibel herunterfahren lässt, laufen diese dann trotzdem weiter und stoßen Treibhausgase aus. Doch selbst wenn eines fernen Tages der Strom vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, ist das Klima damit nicht gerettet. Denn Strom macht nur ungefähr 20 Prozent aller Energie aus, die wir nutzen – und somit ist die Stromproduktion auch nur für einen Teil aller treibhausschädigenden Emissionen verantwortlich.

Welche anderen Bereiche unseres Lebens dem Klima schaden und wie schwierig es ist, diese „öko“ zu machen, dazu mehr im zweiten Teil.

Schlagwörter: , , , , , ,

Rede Sigmar Gabriels: „Kein Hartz IV für Kraftwerke“

Bundeswirtschaftsminister Gabriel redet auf dem BDEW-Kongress Foto: Julian Kugoth
Bundeswirtschaftsminister Gabriel redet auf dem BDEW-Kongress
Foto: Julian Kugoth

Die Rede von Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, war einer der Top-Acts auf dem BDEW Kongress. Vor einem mehr als bis auf den letzten Platz besetzten Saal sprach er über die Zusammenarbeit mit dem BDEW und über die aktuellen Geschehnisse in der Energiepolitik und -wirtschaft.

Skeptische Nachbarländer

„Investieren und vergessen“; dies sei teilweise das Motto gewesen, nach dem die vorherige Regierung mit der Energiewende umgegangen sei. Er fordert einen planvollen und durchdachten Wandel.  Nur so könne die „Standortgefahr“ in Deutschland gebannt werden und die Energiewende mit „ökonomischen Erfolg“ gelingen. Damit erntet er von vielen der Anwesenden – überwiegend das „who is who“ der großen Energiekonzerne – Zustimmung.

Dann kommt der Wirtschaftsminister auf die Meinung einiger Nachbarländer zum Projekt deutsche Energiewende zu sprechen. „Manche halten uns für komplett verrückt“, sagt er. Ganz besonders bei der Frage natürlich, wie die Bundesrepublik das eigentlich finanziell stemmen wolle.

Komplexes EE-Gesetz

Das EEG, hier auf unserem Blog erklärt, ist auch Thema bei Sigmar Gabriel. Er kritisiert die EU und deren späte Kritik an dem gerade überarbeiteten Gesetz. Die Bundesregierung steht unter Druck: Bis Freitag muss ein abschließender Entwurf fertig sein.

Das reformierte EEG unterscheidet sich grundsätzlich in einem Punkt von dem Ursprünglichen: Besitzer von regenerativen Anlagen müssen auch einen Teil der EEG-Umlage zahlen. Es ist aber noch nicht klar, ob Bestandsanlagen ebenfalls mit der EEG Umlage belastet werden. Die nun beschlossenen Änderungen siehe Gabriel als Notlösung, die er aber schon in einem Jahr korrigieren wolle. Näheres dazu können Sie auch hier lesen.

Gabriel macht zudem deutlich, dass er an der Ausnahmeregelung für Industrieunternehmen festhalten wolle. Denn bei einer Gesetztesänderung würde die Industrie mit mindestens 7,4 Milliarden und die Haushalte mit 12 Milliarden Euro mehr belastet, die sie nicht tragen könnten. Die umstrittene Belastung von Neuanlagen und Eigenstromversorger (Ausgenommen sind Kleinerzeuger) erklärt Gabriel den Teilnehmern des Kongresses gleich mit: 2015 müssen diese 30Prozent, und jährlich dann fünf Prozent mehr dazu. Generell hält er fest: „Das EEG hat inzwischen die Komplexität des Gesundheitswesens.“

BDEW
Sigmar Gabriel nach seiner Rede im Dialog mit Hildegard Müller Foto: Julian Kugoth

Zukunftsvisionen im Schnelldurchlauf

Dann enwirft er Vision einer Energieagenda 2030 und 2040. Er schlägt Reservekraftwerke zusammen mit anderen europäischen Ländern vor. Auf seiner unmittelbaren To-do-Liste stehen: Der Netzausbau, Verbesserungen im Bereich Energieeffizienz und die Reformation des Emissionshandels. Trotz Ausgaben in Milliardenhöhe für den Ausbau der Erneuerbaren nämlich steige der CO2-Ausstoß weiter.

Kein Hartz IV für Kraftwerke

Zum Abschluss seiner Rede tritt er dann doch noch den anwesenden Konzernchefs auf die Füße. „Es wird kein Harz IV für Kraftwerke geben“, sagt er. Es sei nicht möglich, dass „Kraftwerke nicht arbeiteten, aber trotzdem Geld verdienten“. Sich der Angreifbarkeit dieses Vergleichs bewusst, schiebt der Wirtschaftsminister schnell nach: Viele Arbeitslosen wollten natürlich arbeiten, bekämen nur keine Aufträge.

Als Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, dann Gabriel vom Podium verabschiedet, greift sie den Vergleich noch einmal auf.  Die Kraftwerke hätten ja „kräftig gearbeitet, aber kein Geld verdient.“ seine Antwort darauf: „Wie Ein-Euro-Jobber“. Diese Aussage kann so interpretiert werden, dass er die Aussage Müllers nicht so ganz ernst nehmen kann.

Schlagwörter: , , ,

EEG-Reform: Eigenerzeuger sollen jetzt auch zahlen

Wer selbsterzeugten Strom verbraucht, war bisher von der EEG-Umlage befreit. Das kann sich jetzt ändern. Denn die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, wie es zurzeit in Berlin verhandelt wird, sieht vor, dass Eigenstromerzeuger nun auch ihren finanziellen Beitrag leisten sollen. Wie unter anderem die FAZ berichtet, sind von dieser Regelung nur Kleinsterzeuger wie Ein- oder Zweifamilienhausbesitzer mit Photovoltaikanlagen ausgenommen.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel redet auf dem BDEW-Kongress Foto: Julian Kugoth
Bundeswirtschaftsminister Gabriel redet auf dem BDEW-Kongress
Foto: Julian Kugoth

Auch die Betreiber bestehender Anlagen sollen zahlen müssen – zumindest nach 2016. Diese Änderung war beschlossen worden, nachdem die EU Einwände geäußert hatte, bestehende Eigenstromerzeugung auch bis auf weiteres von der Umlage auszunehmen.

„Im letzten Moment reingegrätscht“

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel äußerte in seiner Rede auf dem BDEW-Kongress seinen Unmut über das Verhalten der Kommission. „Da hat uns jemand im letzten Moment reingegrätscht“, sagte er und stellte damit gleich die Verbindung zur Fussball-Weltmeisterschaft her. Fast könne man von einem Foul reden, schob er dann noch hinterher.

Die jetzt beschlossenen Veränderungen sollen frühestens nach der Neubildung der EU-Kommission, spätestens aber in drei Jahren nochmal verhandelt werden. Gabriel sagte in seiner Rede, dass er sich dafür stark machen wolle, dass Bestandskunden auch weiterhin nicht belastet würden.

Das EEG soll am kommenden Freitag im Bundestag verabschiedet werden. Die Reform gilt als eines der wichtigsten wirtschaftspolitischen Vorhaben der Regierung.

Schlagwörter: ,

Schweinsgalopp oder Meisterstück? Gespräch zur Energiewende

von Isabella Greene und Julian Kugoth

Zwei Tage nach Sommeranfang flackerte am Montagabend ein Feuerchen im Konferenzraum der Antonio-Amadeo-Stiftung. Freilich waren die Flammen nur auf einem TV-Bildschirm zu sehen. Aber was als „Kamingespräch“ angekündigt war, brauchte natürlich auch die passende Atmosphäre. Es ging um die Frage: „Schaffen wir die Energiewende? Und wenn ja, wozu?“. Es diskutierten Barbara Praetorius aus dem Thinktank Agora Energiewende, Bertold Meyer, Bürgermeister vom Bollewick, einem Bioenergiedorf in Mecklenburg-Vorpommern, der Vize-Chef der Prognos AG Friedrich Seefeldt und Volker Holtfrerich, zuständig für den Bereich Politik und Strategie beim BDEW. Moderiert wurde das Gespräch von Ingo Arzt, Journalist bei der taz.

Zwischen Euphorie und Sorgen

Der Startschuss fiel mit der Frage: Wo steht Deutschland gerade bei der Energiewende? Einig waren sich alle darin, dass im Bereich der erneuerbaren Energien wahnsinnig viel passiert sei – und das ist kurzer Zeit. Dabei gerate oft aus dem Blick, dass sich beim Thema Energieeffizienz leider kaum etwas getan habe.

Kontrovers wurde diskutiert, ob sich die Energiewende vielleicht fast zu schnell entwickelt habe. Für den Bürgermeister von Bollewick, Meyer, kann die Energiewende gar nicht schnell genug gehen. BDEW-Vertreter Holtfrerich hingegen bremste seine Euphorie. Mit dem Hinweis auf Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit plädierte er für eine wohldurchdachte und nicht überhastete Umstellung auf erneuerbare Energien. Bisher hätten die großen Energieversorger ihr System nicht schnell genug auf den neuen Markt umstellen können. Holtfrerich räumte ein, dass die großen Energieversorger etwas verschlafen hätten, auf den Zug der erneuerbaren Energien aufzuspringen. Aber er wies auch der Politik eine Mitschuld zu: Sie hätte keine ausreichenden finanziellen Anreize für die Energieriesen gesetzt.

Ottonormalverbraucher und die Stromkonzerne

Für den kleinen Anleger hingegen ist die Umlage oft ein Grund, in diesen Sektor zu investieren. Das beste Beispiel ist  Bollewick: Meyer unterstrich die Rolle des Bürgers für das gute Gelingen der Energiewende. Sie sei ein gesellschaftliches Gesamtkonzept, die nur durch einen Bewusstseinswandel wirklich konsequent verwirklicht werden könne. Bollewick zeige, dass eine dezentrale Energieversorgung möglich sei – und das alleine durch engagierte Bürger. Wo früher der Strom ausschließlich von großen Kraftwerken zu den Haushalten geliefert wurde, gibt es heute viele kleine dezentrale Energie-Einspeiser in das Netz.

Deutschlands Chancen in der Energiewende

Barbara Praetorius von der Agora Energiewende schreibt der Bundesrepublik eine klare Vorreiterrolle beim Thema Erneuerbare Energien zu. Ein Beispiel hierfür sei die enorme Verbreitung von Photovoltaik-Anlagen, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Auch schauten sich einige Länder nun das EEG ganz genau an. Jetzt allerdings müsse eine Reform dieses Erneuerbare-Energien-Gesetzes her, die auch langfristige Investitionssicherheit für die betroffenen Unternehmen schaffe. Seefeldt sprang ihr bei: „Für die einzelnen Unternehmen muss die Energiewende betriebswirtschaftlich realisierbar sein.“ Gleichzeitig warnte er davor, sich zu viel Zeit für den Umstieg zu lassen. Wenn die fossilen Brennstoffe immer knapper und die Preise exorbitant hoch werden, sind wir in unseren Möglichkeiten extrem eingeschränkt.

Systemkosten und EEG

In einem Punkt waren sich die Energieexperten einig: Die stärkste politische Sprengkraft läge in der Frage nach einer Neuverteilung der Kosten der Energiewende. Viel wird im politischen Berlin gerade darüber diskutiert, inwieweit auch Eigenstromversorger sich an den Systemkosten beteiligen müssen. Denn auch Eigenstromverbraucher verlassen sich auf das Netz, wenn ihr Energiebedarf nicht mit ihren regenerativen Erzeugungsmöglichkeiten gedeckt werden kann.

Wünsche an die Zukunft

Am Schluss durften die Teilnehmer noch Wünsche äußern im Hinblick auf die zukünftige Energieversorgung. Nachhaltig muss sie für alle sein. Konkret realisierbar sei beispielsweise ein Strommix, der sich aus mindestens 80 bis 90 Prozent Erneuerbaren zusammensetzt. In Meyers Augen ist es kein Problem, auch die 100 Prozent zu erreichen. Sein Bioenergiedorf mache es schließlich vor, dass dies funktionieren kann. Zudem war sich die Runde einig, dass die Energiewende im europäischen Kontext gedacht und umgesetzt werden müsse. So könne man dann auch flexibler mit Schwankungen umgehen.

Schlagwörter: , ,

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz für „Dummies“

Wofür steht EEG?

EEG steht für das Erneuerbare-Energien-Gesetz, dessen erste Fassung bereits im April 2000 in Kraft getreten ist. Es regelt die zusätzliche Abgabe jedes Stromverbrauchers auf den Strompreis zur Förderung der erneuerbaren Energien.

Windkraft

Warum brauchen wir das EEG?

Strom, der aus Kohle oder Gas gewonnen wird, belastet das Klima. Zudem sind unsere globalen Kohle- und Erdgasvorkommen beschränkt. Wir haben also gar keine Alternative, als uns zu überlegen, wie wir Energie aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnen können. Dank ausgereifter Technik ist das schon möglich. Immer mehr Energie kommt aus Sonnenlicht, aus Wind und auch aus Biomasse wie beispielsweise Raps. Das geht nur mit entsprechenden Anlagen: Windkrafträder, Biogasanlagen oder auch Photovoltaik-Panele auf dem Hausdach. Hinzu kommt, dass unser Stromnetz aus- und umgebaut werden muss. Das alles kostet Geld. Der Gesetzgeber hofft, dies mit dem EEG finanzieren zu können.

Was genau regelt das EEG?

Das EEG regelt vorallem zwei Dinge:
1.) Strom aus erneuerbaren Energien wird in jedem Fall immer in das Stromnetz eingespeist.
2.) Besitzer von Anlagen, die Energie aus nachwachsenden Rohstoffen umwandeln, also beispielsweise Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, erhalten für ihren Strom einen fixen Preis. Das ist die sogenannte fixe Einspeisevergütung.

Wer finanziert das EEG?

Jeder Haushalt muss natürlich für seinen Strom zahlen. Durch das EEG bezahlt er dazu: nämlich einen bestimmten fixen Mehrbetrag auf jede Kilowattstunde (kW/h). Zurzeit liegt dieser Zusatzbetrag bei 6,24 Cent pro kW/h. Die Beträge kommen in einen großen Topf. Durch diesen Topf wird der Einspeisevorrang finanziert und sichergestellt, dass Strom aus Erneuerbaren Energien immer zu einem festen Preis ins Stromnetz kommt. So bekommen die Betreiber von Windkraft, Biomasse und Photovoltaik ihr vom Staat versprochenes Geld. Aber natürlich schwankt der Strompreis am Markt. Oft liegt er unter dem Preis, den der Gesetzgeber den Anlagenbetreibern Erneuerbarer Energien versprochen hat. Durch die EEG-Umlage bekommen die Betreiber dennoch ihren fixen Preis für jede eingespeiste Kilowattstunde aus ihren Anlagen. Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass die Einspeisevergütung für 20 Jahre garantiert wird. Das gilt auch für Anlagen, die nun erst gebaut werden.

Was sind Probleme beim EEG?

Die Probleme beim EEG sind vielfältig. Zum Beispiel wird der Strom durch die Einspeisevergütung künstlich teurer, denn der Endverbraucher zahlt nicht den Marktpreis, sondern mehr – für die Erneuerbaren Energien. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Umlage nicht unbedingt kostengünstigere Anlagen fördert, sondern lange eben die vergleichsweise teuren Photovoltaik-Anlagen gefördert hat. Auch sind große Unternehmen, die für die Herstellung ihrer Produkte sehr viel Energie benötigen, von der Umlage befreit, mit der Begründung, dass sie sonst Nachteile im internationalen Wettbewerb zu befürchten hätten. Ob das sinnvoll ist, auch darüber wird heftig debattiert. Zurzeit versucht sich die Bundesregierung an einer Reform des EEG.

Schlagwörter: ,

Von A bis Z:
Was steckt eigentlich hinter dem BDEW?

photony_po-BDEWK14_BDEW-Flyer-s
Foto: Anton Knoblach

A

wie Abwasserentsorgung: Viele Mitgliedsunternehmen des BDEW kümmern sich um unser frisches Kraneberger.

B

wie Beispielunternehmen: Große Energieversorger wie RWE, Vattenfall oder e.on sind Mitglied beim BDEW sowie diverse Stadtwerke, beispielsweise die Stadtwerke München.

C

wie Chancengleichheit? Frauen sind in der Energiebranche klar unterpräsentiert. Das sagt auch Hildegard Müller, Geschäftsführerin des BDEW. „Wenn man auf der Damen-Toilette nicht warten muss, weiß man, dass man in der Energiebranche ist.“

D

wie Deutschlands Gas- und Wasserwirtschaft: Auch die Interessen der Gas- und Wasserwirtschaft werden vom BDEW vertreten.

E

wie Erneuerbare-Energien-Gesetz: Das EEG brachte die Energiewende ins Rollen! Auch auf dem BDEW Kongress wird heiß diskutiert: Wie geht es weiter mit einem reformierten EEG?

F

wie Fracking: Dies ist eine neue, umstrittene Technik, um leichter an Öl und Gas zu kommen. Der BDEW hat dazu ein Positionspaper verfasst.

G

wie Gründung: Gegründet wurde der BDEW am 17. Juni 2009.

Hildegard Müller in der Pressekonferenz am 23. Juni (Foto: Anton Knoblach)
Hildegard Müller in der Pressekonferenz am 23. Juni (Foto: Anton Knoblach)

H

wie Hildegard Müller: Die 46-Jährige ist die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

I

wie Interessenverband: Der BDEW vertritt die Interessen deutscher Unternehmen und Verbände in den Bereichen Energie- und Wasserwirtschaft.

J

wie Jobs: Fachpersonal in der Technik- und Informatikerbranche wird gebraucht, denn unsere Generation entscheidet, wie die Energieversorgung in Zukunft aussieht.

K

wie Klimaschutz: Den Klimaschutz schreibt sich der BDEW auch auf die Fahne.

L

wie Lobbyismus: Der BDEW betreibt Lobbyismus. Das heißt, er hält enge Kontakte zur Politik und versucht, die Öffentlichkeit von seinen Interessen zu überzeugen, beispielsweise durch die Medien.

M

wie Mitarbeiter: Der BDEW beschäftigt mehr als 150 Menschen.

N

wie Nah- und Fernwärmeabsatz: 60 Prozent des Wärmemarkts in Deutschland wird von den Mitgliedsunternehmen des BDEW gedeckt.

O

wie Online Lehr- und Lernportal:  energie-macht-schule.de ist ein Lehr- und Lernportal des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

P

wie Präsident: Ewald Woste besetzt seit Juli 2010 den Posten als BDEW-Präsident. Am Donnerstag wird sein Posten auf der Mitgliederversammlung neu gewählt.

Q

wie Qualität: Sicherheit und Qualität rund um die Energie- und Wasserversorgung sind Steckenpferde des BDEW.  So zumindest kommuniziert er es öffentlich.

R

wie Richtungswechsel? Der Kongress 2014 beschäftigt sich mit neuen Geschäftsmodellen für die Energie- und Wasserwirtschaft. Dabei geht es auch um die Frage, wie sich sich die großen Versorgungsunternehmen mit den Veränderungen im Energiemarkt umgehen.

S

wie Stärke: Der BDEW ist der mächtigste Interessenverband Deutschlands in der Energiebranche.

T

wie Trinkwasser: Der BDEW vertritt nicht nur die Energie-, sondern auch die Wasserwirtschaft.

U

wie Unternehmen: 1800 Unternehmen sind Mitglied im BDEW.

V

wie Verbrauch: Der BDEW tritt dafür ein, dass Eigenstromerzeuger so wie normale Stromverbraucher die EEG-Umlage zahlen sollen, zumindest bei neuen Anlagen.

W

wie Wasserwirtschaft: Diese rückt in der politischen Debatte, auch auf den BDEW Kongressen, oft in den Hintergrund.

X

wie x Zahlen, Summen, Grafiken: Die Energie- und Wasserwirtschaft ist komplex!

Y

wie YouTube-Kanal: Hier präsentiert der Verband Videos von Events aus der Energie- und Wasserwirtschaft.

Z

wie Zusammenschluss: 2009 schloss sich der BDEW aus vier Wirtschafts-Verbänden, nämlich dem Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW), dem Verband der Verbundunternehmen und Regionalen Energieversorger in Deutschland (VRE), dem Verband der Netzbetreiber (VDN) und dem Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) zusammen.

Schlagwörter: , , , , ,