Der 26-jährige Bastian Schröger, einer der Aktiven des Projekts Stadtoasen Rosenheim, stellt seine Initiative beim Forum „Jugend verändert Stadt“ vor. Die Stadtoase entsteht immer wieder neu auf ungenutzten Flächen und füllt sie so temporär mit Leben. Trotz ehrenamtlichen Engagements vieler Jugendlicher ist die Finanzierung zukünftiger Projekte noch nicht gesichert. Mehr dazu im Interview.
politikorange: Kannst du uns kurz das Projekt vorstellen?
Bastian Schröger: Die Stadtoasen Rosenheim laufen grundsätzlich immer gleich ab: Wir bespielen eine Brachfläche mit Kaffeebetrieb, Kultur und Kunst. Es ist ein Treffpunkt für Verständigung, ein Anlaufpunkt, eine Möglichkeit der Bürgervernetzung.
Was motiviert dich, am Projekt „Stadtoasen Rosenheim“ mitzumachen?
Es ist genauso wie mit dem Kinokultur Rosenheim, es ist unser Projekt. Das heißt, wir haben keine vorgesetzte Dienststelle. Alles, was wir erarbeiten und was wir machen wollen, das setzen wir um.
Wie lange sind die Zeitspannen für ein Projekt?
Der Müllbachbogen ging von April bis Ende Oktober und sonst dauern die Projekte so bis zu zwei Wochen. Dabei ist aber noch nicht der ganze Vorlauf und Nachbearbeitungszeit mitgerechnet.
Inwiefern werden die Jugendlichen in eure Planungen eingebunden?
Wir haben öffentliche Treffen, die ausgeschrieben sind. Dort kann sich jeder einbringen. Oft ist es so, dass die Jugendlichen während des Projektes erst später dazukommen: Zuerst war es ein Kreis von zehn Personen, der dann auf 20 angewachsen ist. Diese Gruppe hat wirklich aktiv handwerklich mitgeholfen.
Wie vereinbart man das schnelllebige Zeitverständnis von Jugendlichen mit dem langen Weg von den ersten Planungen bis hin zum fertigen Bauprojekt?
Das Mitspracherecht motiviert, alle sind beim Planungsprozess beteiligt, die Jugendlichen sind beim kompletten Planungsprozess, bestehend aus Vorausschüssen, über den Bauausschuss beteiligt. Es ist ein langer Weg. Man ist hinterher auch sehr frustriert, wenn es nicht so geklappt hat, wie man es sich vorgestellt hat. Aber es ist ebenso ein „Wir-Effekt“, wenn hinterher ein Endprodukt entsteht.
Was ist „Kinokultur“?
Kinokultur ist Passion am Film: Das Kino wiederbeleben und gleichzeitig eine Aktionsfläche für sämtliche Gruppen von jeglicher Herkunft, Religion und finanziellen Lagen bieten. Stadtoasen ist ein sehr soziales Projekt. Es kostet keinen Eintritt, was bedeutet, es wird beim Kino gesammelt. Man kann einfach kommen und einen schönen Abend haben. Wenn man etwas in die Sammelbüchsen wirft, weil man einfach Geld hat, ist das natürlich schön. Wirft jemand nichts ein, weil man das Geld einfach nicht hat, aber einen schönen Abend hatte, ist das für uns auch in Ordnung.
Ihr seid unabhängig, wie du eingangs sagtest. Wo bekommt ihr euer Geld her?
Es ist aktuell so, dass die Stadtoasen noch von Kinokultur erhalten und weitergeführt wird. Für die Veranstaltungen haben wir Sponsoren, oft von der Stadt. Das deckt allerdings die Kosten noch nicht mal zu 20 Prozent und das Projekt ist jetzt auch am Auslaufen. Wir müssen jetzt schauen, wie wir wieder an Geld kommen, damit wir Veranstaltungen fortführen können.
In diesem Sinne wünschen wir dir viel Erfolg bei der weiteren Finanzierung der Stadtoasen und danken dir für das Interview.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Wir drücken die Daumen, dass es weiterhin mit der Finanzierung klappt!