Zusammenleben in der (wachsenden) Großstadt?

Weltweit strömen immer mehr Menschen in die Städte. Aber wie funktioniert dort das Zusammenleben?
Marcel Kupfer hat die wichtigsten und spannendsten Infos aus einem Workshop beim Jugendforum Stadtentwicklung zusammengefasst.

Jugendliche arbeiten ein Konzept zu diesem Thema aus. Foto: Laura Lubahn

Referent Iver Ohm vom Hidden Institut (Aktionsforschung für Zukunftsfähigkeit) begleitet den Workshop und führt zu Beginn aktuelle Fakten an: Seit 2007/2008 leben erstmals in der gesamten Menschgeschichte weltweit mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Die Vereinten Nationen rechnen bis zum Jahre 2030 mit einer Bevölkerungsdichte von fünf Milliarden Menschen in den Städten weltweit. 2013 hat es beispielsweise in Berlin einen Bevölkerungszuwachs von 250.000 Menschen geben, das entspricht 7,5 Prozent.
Im Plenum sprechen die Jugendlichen von der Problematik mit den Parkplätzen im Kiez, die aufgrund neuer Wohnungsbauvorhaben abgeschafft werden. Dies wird aber von den Anwohnerinnen und Anwohner nicht befürwortet.
Fazit: Anwohner wollen nichts, was sie nicht kennen!
Die einzige Lösung, die zu Wort kommt, ist der Bau von Tiefgaragen oder Parkhäusern – unter der Bedingung, dass diese direkt am Haus vorhanden seien. Eine andere Überlegung ist die Bebauung am Stadtrand, was allerdings zu Folge habe, dass sich die Bewohner und Bewohnerinnen immer weiter vom Stadtkern wegbewegen und somit lange Wege zum Zentrum entstehen.
Ein weiteres, und vor allem enormes Problem ist das Zusammentreffen unterschiedlicher Bevölkerungsschichten. Junge Leute treffen auf ältere Menschen, die Ihre Ruhe wollen. Junge Leute veranstalten Partys, welche einen hohen und für andere Menschen häufig unangenehmen Lärmpegel mit sich bringen. Dies hat zu Folge, dass es des Öfteren zu Konflikten zwischen alten und jungen Leuten kommt. „Die Einführung von Partykellern sehe ich hierfür als angebrachte Lösung“, äußert Matthias.
Um das soziale Miteinander zu stärken, werden verschiedene Vorschläge eingebracht, welche auf gegenseitige Akzeptanz basieren. Zu den Vorschlägen gehört unter anderem die Durchführung von Hausfesten oder Ähnliches mit der Schlussfolgerung, dass daraus Vertrauen sowie gegenseitige Hilfsbereitschaft gewonnen und vor allem auch gestärkt werden.

Auch Kinder brauchen Platz zum Spielen

Außerdem dürfe man das Lebensumfeld von Kindern nicht außer Acht lassen. Auch Kinder brauchen Platz zum Spielen, in einem Umfeld, abseits vom Verkehr und großem Trubel. Allerdings können Kinder für andere Menschen wiederum eine Art Lärmbelästigung darstellen.
Auf die Frage, was Studierende und Azubis brauchen, ergeben sich Antworten wie Bibliotheken, Bildungseinrichtungen aber vor allem auch viel Ruhe, um von einem angenehmen Lernklima zu profitieren. Ein Kulturangebot sowie das Vorhandensein von Clubs und Kneipen dürften in einer Studierendenstadt nicht fehlen. Junge Menschen sind auf einen günstigen öffentlichen Nahverkehr angewiesen und vor allem auch auf eine gute Infrastruktur. Jugendliche brauchen allgemein eine frei zugängliche Fläche, auf der sie sich zurückziehen können.
Auch der etwas ärmeren Bevölkerungsschicht müsse man entgegenkommen, lautet eine Forderung – beispielsweise mit Zuschüssen bei verschiedenen Freizeitaktivitäten.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Jugendlichen ein gutes und vor allem auch einheitliches Konzept ausgearbeitet haben.

Marcel Kupfer

Marcel Kupfer (17) ist Wirtschaftsgymnasiast an der Kaufmännischen Schule in Schwäbisch Hall. Aktuell setzt er sich intensiv mit der Bundestagswahl 2017 auseinander.

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