Auf der diesjährigen Buchmesse wird das aktuelle Kunstprojekt von Marta Minujín präsentiert. Sie sucht verbotene Bücher für eine Installation. Bis die Installation auf der documenta 2017 in Kassel präsentiert werden soll, können bestimme Bücher gespendet werden.
Vom 08.04. bis zum 16.07.2017 findet in Kassel die documenta 14, die weltweit bedeutendste internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst, statt. Dort wird die argentinische Künstlerin Marta Minujín eine Neuauflage ihres “Parthenon der Bücher” präsentieren. Bereits im Jahre 1983, nach dem Ende der zivil-militärischen Diktatur in Argentinien, installierte Minujín eine ähnliche Skulptur mit damals verbotenen Büchern. Damit wollte sie ein Statement für die Freiheit der Presse und der Kunst setzen. Mit dem Parthenon wählte sie ein Symbol, das wie kein zweites, für die Demokratie und damit für die freie Entfaltung des Geistes steht.
In Kassel soll nun auf dem Friedrichsplatz, jenem Ort an dem am 19.05.1933 die Nationalsozialisten im Zuge der “Aktion wider den undeutschen Geist” rund 2.000 Bücher verbrannten, der zweite “Parthenon der Bücher” aufgebaut werden. Hierfür werden auf der Frankfurter Buchmesse 2016 Bücher gesammelt. Insgesamt benötigt die Künstlerin 100.000 Bücher, die gegenwärtig oder in der Vergangenheit verboten waren, jedoch darf keines der Bücher derzeit in Deutschland verboten sein. Eine Liste mit Büchern, die gespendet werden können, ist auf der Website der documenta 14 zu finden, diese wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert.