Chadi Bahouth, freier Journalist und Moderator, engagiert sich als Zweiter Vorsitzender bei den Neuen Deutschen Medienmachern, einem Zusammenschluss von Medienschaffenden mit und ohne Migrationshintergrund. Der arabischstämmige Journalist berichtet im Gespräch mit Dennis Beltchikov und Lilith Grull über den Verein.
Eines eurer Ziele ist es, ein adäquates Abbild Deutschlands in Form einer ausgewogenen Berichterstattung darzustellen. Wie versucht ihr diesbezüglich externe Medien zu beeinflussen?
Wir bieten den Kollegen Informationen und Empfehlungen an, wie beispielsweise mit der Publikation zu den ‚Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland’. Wir arbeiten für eine Medienlandschaft mit einer diskriminierungsfreien Wort- und Bildsprache, in der es auch dann als normal gilt, wenn Bürger mit deutschem Pass dunkle Haut haben.
Auf eurer Webseite steht, dass ihr auf politischer Ebene an wichtige Entscheidungsträger*innen herantretet. Würdest du sagen, dass ihr auch eine Art Lobbyarbeit leistet?
Unser Ziel ist es, die beschriebene Diversität durch Fachvorträge, Beratung und die anderen Bereiche unserer Arbeit zu institutionalisieren. Und dies geht am effektivsten, indem wir uns direkt an Entscheidungsträger wenden.
Was sind die Aufgaben des Vereins und deine Motivation dich zu engagieren?
Die Neuen deutschen Medienmacher setzen sich für mehr Vielfalt in den Medien ein. Wir haben ein bundesweites Netzwerk – über 80 Prozent davon sind Journalistinnen und Journalisten aus Einwandererfamilien. Zu unseren Aufgaben gehören neben Informationsweitergabe und Vermittlung, Aufklärungsarbeit und Nachwuchsförderung von Migranten im publizistischen Bereich. Hier bieten wir Mentoring-Programm, bikulturelle Medienausbildung und Beratung an. Vor allem aber unterstützen wir mit unseren Projekten Redaktionen und Journalisten bei ihrer täglichen Arbeit und fördern die Darstellung gesellschaftlicher Vielfalt in der Berichterstattung, beispielsweise mit dem Vielfaltfinder. Das Online-Rechercheportal stellt eine Plattform für Experten mit Migrationshintergrund, die Vielfalt in der deutschen Gesellschaft repräsentieren, dar. Und wir haben ‚Formulierungshilfen für die Berichterstattung’ veröffentlicht.