Was macht die Jugend in Krisenzeiten?

„Die Zukunft gehört den Kindern.“ – Das wird oft gesagt, wenn es um Förderung geht. Doch in Krisenzeiten müssen die “Profis” ans Werk. Nach Corona und dem russischen Angriffskrieg, der Energiekrise und Inflation scheinen die Krisen nicht abzunehmen. Wann sollen also die jungen Menschen, die nicht als Profis anerkannt sind, zu Wort kommen? Über diese Frage haben die jüngsten Mitglieder des Bundestags mit den Teilnehmer*innen beim Themenforum 1 diskutiert. 

Die Diskutanten bei dem Themenforum Jugendbeteiligung in Krisenzeiten. Foto: Jugendpresse e.V./Joscha F. Westerkamp

Emily Vontz (SPD), Emilia Fester (Bündnis 90/Die Grünen) und Maximillian Mordhorst (FDP) haben mit Florian Bastick, dem Vorsitzenden der Jugendpresse und Bettina Bundszus, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, auf den JugendPolitikTagen über die aktuellen Krisen, die die Teilnehmer*innen bewegen, diskutiert. Per Mentimeter wurde live über die bewegendsten Themen abgestimmt. Klima, Krieg, Kapitalismus, Inflation und Rechtsextremismus – das ist das Ergebnis. Es zeigt: die aktuellen Krisen bewegen nicht nur Profis, sie bewegen uns alle. Die Klimakrise wurde mit Abstand am intensivsten debattiert. Schließlich werden die Folgen die Jugendlichen am längsten betreffen.

Wie kommt es also, dass die Jugendlichen am wenigsten beteiligt werden? Die Fragen wurde vor allem mit der demographischen Struktur in Deutschland erklärt. Die Lösung: Die Älteren müssen in die Pflicht genommen werden, bei ihren Entscheidungen auch an zukünftige Generationen zu denken. Mit einer Neugewichtung der Stimmenverhältnisse, wie zum Beispiel durch eine neue Wahlaltersgrenze, kann die Jugend nicht nur mit Lautstärke, sondern auch mit Wahlen auf sich aufmerksam machen und mitbestimmen. Deshalb waren sowohl die Diskutant*innen als auch das Auditorium für ein Wahlalter ab 16. Doch die Altersbarriere ist nicht der einzige Grund. Auch die Möglichkeit der Teilhabe und die politische Bildung ist ein großer Faktor, warum sich Jugendliche nicht beteiligen können. In einer Krise verstärkt sich dieses Phänomen. Man muss für politisches Engagement die ökonomische Grundlage haben. Man muss die Zeit haben und nicht verpflichtet sein, Geld zu verdienen. In den meisten Krisen gibt es jedoch noch prekärere Verhältnisse und die finanziellen Polster fallen weg. Man entscheidet sich also mehr für die eigene Versorgung als für gesellschaftspolitisches Engagement. 

Diese sozioökonomischen Hindernisse müssen bewältigt werden, damit Jugendliche mehr mitbestimmen können. Konkrete Maßnahmen wären eine Senkung des Wahlalters, die Kindergrundsicherung und mehr politische Bildung. Es gibt also ganz konkrete Möglichkeiten, mehr Partizipation zu schaffen, diese müssen von der Regierung nun ergriffen werden.

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