Miteinander – Wie Bildung kulturelle Brücken schaffen kann

Rund um den Erdball verteilt herrscht eine Vielfalt an Kulturen. Gemeinsame Werte und internationale Zusammenarbeit spielen eine wichtige Rolle, um das kooperative Verhältnis zwischen Ländern aufrechtzuerhalten. So auch in Europa, das nur so vor Sprachenvielfalt und internationaler Diversität blüht. Trotz dieser Verschiedenheit soll es im Rahmen der Europäischen Union stets ein vereintes Wesen im gemeinnützigen Interesse repräsentieren und sich füreinander einzusetzen. Wie das gelingen kann, zeigt Mara Grigorian.

Foto: Mara Grigorian
Foto: Mara Grigorian

Miteinander, das ist die Idee hinter dem Leitsatz “In Vielfalt geeint”. Es geht darum, dass man zusammen mehr erreichen und bereichern kann. Für sich selber, und für andere. Eine solide Grundlage für jene Absichten kann nur durch ein stabiles Verhältnis und gemeinsames Verständnis zwischen den einzelnen Ländern erreicht werden. Den Ansatz dafür muss man so früh wie möglich setzen – sprich, tendenziell die Jugend darin mit einbeziehen. Die jungen Menschen von heute sind die Zukunft von morgen, weshalb es in diesem Zusammenhang eine große Rolle spielt, wie sie sich verhalten und untereinander agieren. Die Leute sollen aufeinander zugehen und sich kennenlernen, sich austauschen und ein Bewusstsein für ihre Mitmenschen entwickeln.

Ohne Bildung geht es nicht

Die Grundbedingung, das A und O schlechthin: Bildung. Nur so können Brücken geschaffen werden, nur so können wir über unsere Grenzen und Vorstellungen hinaus denken. Wo Unwissenheit sich breitmacht, kann Bildung ein Mittel dazu sein, die Bedeutung eines Miteinanders sinnvoll zu reflektieren und die Erkenntnis daraus praktisch umsetzen zu können. Im europäischen Raum werden gezielt Maßnahmen ergriffen, um diesen Austausch aktiv voranzutreiben. Ein gutes Beispiel dafür sind Bildungsprogramme, die sich methodisch an Jugendliche oder junge Erwachsene richten. So auch EuroPeers. Hinter diesem Programm steckt die Idee, dass ehemalige Europäische Freiwillige als sogenannte Peer-Educator auf non-formalem Weg in Schulen und Jugendverbänden ihre Motivation und Erfahrungen vom Ausland an Interessenten weitervermitteln. Eins zu eins, mal ganz offen und aus erster Hand – was man oft in Theorien und Texten erzählt bekommt, kann so auf authentischer Art und Weise aufgenommen werden.

Austausch mit anderen Nationen erweitert den Horizont

Bei einem Einsatz im Ausland wird man mit Konflikten konfrontiert, die wir vielleicht auch hier kennen, berichten Eva und Daniel. Beide sind ehrenamtlich als Euro-Peer aktiv. Eva (28) arbeitet als freie Bildungsreferentin. Ihren Master hat sie in Lateinamerikastudien mit einem Auslandsaufenthalt in Kolumbien absolviert, und hatte zuvor bereits zehn Monate in Madrid verbracht. Im Rahmen eines Jugendredaktionprogramms betrieb sie dort Landschaftsgärtnerei mit Jugendlichen und engagierte sich in generationsübergreifenden Projektarbeiten. Sie weiß genau, wo kulturelle Differenzen, aber auch Potenziale liegen könnten. Für sie war es spannend, auch mal die Lebensweise anderer Menschen kennenzulernen, und das aus jeder Altersgruppe.

Auch Daniel (27) wollte sich so eine Chance nicht entgehen lassen. Selbst an der Grenze zu Polen aufgewachsen, verschlug es ihn nun endgültig in das Nachbarland. In Warschau beteiligte er sich in einer Blindenschule und übernahm die Nachmittagsbetreuung für Kinder. Später gab er auch den jungen Menschen aus der Oberstufe Deutschunterricht. Verantwortungsvolle Aufgaben, an denen man auch erstmal wachsen muss:“Für die Tätigkeit als Peer-Educator und Botschafter absolviert man ein spezielles Training”, berichtet der Biologie-Laborant. Dabei werden ganz bewusst Methoden entwickelt und ausgearbeitet. Eigene und spezifizierte Themen innerhalb des Erfahrungsspektrums werden somit nah und möglichst unkompliziert vermittelt und reflektiert.

Kreativität und Austausch

Das Wichtigste in diesem Zusammenspiel: Die kreative Auseinandersetzung. Es sollen eigene Ideen eingebracht werden und im Dialog immerzu auf Augenhöhe empfangen und diskutiert werden. Die Unterstützungsarbeit erfolgt also mit wechselseitigen Einflüssen von beiden Seiten – den der Institution bzw. den Peers – und der potentiell zukünftigen Freiwilligen. Neben Schulveranstaltungen an beispielsweise den eigenen Schulen stellen die EuroPeers auch anderweitige Mobilitätsprogramme vor oder geben Berichterstattung auf Informationsmessen an einer größere Audienz. Die Vision ist und bleibt dabei die Aufrechterhaltung der Grundwerte: Frieden und Freiheit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.