Wie lässt sich Massentierhaltung verhindern?

Der Umweltausschuss auf dem #EPjugendforum in Kiel hat sich mit Massentierhaltung beschäftigt. Es wurde viel diskutiert: Die Schülerinnen und Schüler haben Probleme deutlich gemacht und dafür Lösungen gesucht. Am Ende haben sie sich auf zwei Lösungsvorschläge fokussiert, die sie im Plenarsaal vorgetragen und zur Abstimmung gebracht haben. Greta Barz hat den Prozess begleitet. 

Linas und Leonie bei ihrer Rede gegen Massentierhaltung im Plenarsaal. Foto: Maxi Köhler

Anfangs wurde die große Gruppe des Umweltausschusses in mehrere kleine Gruppen aufgeteilt. Eine der kleinen Gruppen sollte das Thema Massentierhaltung besprechen. Die Schülerinnen und Schüler fanden Probleme und diskutierten viel, welche Lösungen es dafür gibt. Die Probleme sind ziemlich offensichtlich, wie zum Beispiel der wenige Platz, den die Tiere zum leben haben. Ein weiteres Problem sind die Medikamente, die die Tiere unters Essen gemischt bekommen und die schlussendlich auf unserem Teller landen.

Später fanden sich die Gruppen wieder zu einer großen Gruppe zusammen. Sie trugen ihre Ergebnisse vor und diskutierten darüber. Großen Diskussionsbedarf gab es bei der Definition des Wortes Massentierhaltung. Dabei ginge es nicht um die Masse der Tiere, sondern darum, wie viel Platz ein Tier hat.

Auch die unterschiedlichen Lösungsansätze wurden kontrovers diskutiert. Eine Gruppe wollte anstatt Steuern auf Fleisch aus Massentierhaltung zu erheben, Subventionen für Biobauern einführen. Bei diesem Plan kam die Frage auf, wie man diese beiden Kategorien differenzieren könne. Ein anderer Lösungsvorschlag war das Verbot von manchen Tierhaltungsarten, wobei aber „manche Haltungsarten“ von den Ausschussmitgliedern nicht weiter definiert wurden. Weiter ging es darum, den Transport zu verbessern. Die Tiere bekämen teilweise nicht einmal etwas zu trinken oder zu essen. Was aber dann von den meisten als am wichtigsten empfunden wurde, war die Aufklärung der Käufer und Konsumenten. Ein Vorschlag dazu war es, abschreckende Bilder auf den Verpackungen des Fleisches aus Massentierhaltung zu drucken.

Die Ausschussmitglieder des Umweltausschusses beschränkten sich schließlich auf den Transport der Tiere und die Aufklärung der Konsumenten, womit sie sich noch weiter beschäftigten und schlussendlich eine Rede dazu verfassten. Sie beschlossen, dass Linas Kyklus und Leonie Dobrowolny, beide aus Flensburg, die Rede im Plenarsaal den anderen Teilnehmenden vorstellen sollten.

Im Plenarsaal

Linas trug zuerst die gefundenen Probleme und ihre Maßnahme zum verbesserten Transport vor. Dass die Tiere zu Trinken und Essen bekommen und außerdem Pausen auf der Fahrt eingelegt werden sollten. Nach ihm brachte Leonie den Vorschlag für die Aufklärung der Konsumenten ein und nannte als Beispiel abschreckende Bildern auf den Verpackungen. Viele der Jugendlichen aus den anderen Ausschüssen hatten Fragen und Kommentare. Ein schwerwiegendes Argument gegen abschreckende Bilder auf den Verpackungen war, dass kleine Kinder diese als verstörend empfinden könnten. Die beiden Redner stellten sich souverän allen Fragen und verteidigten ihre Vorschläge hartnäckig.

Das Ergebnis

Bei der Abstimmung wurden die beiden Vorschläge getrennt voneinander abgestimmt. Die Ergebnisse waren sehr eindeutig. Der Transport-Vorschlag wurde mit 70 Ja- und mit neun Nein-Stimmen angenommen. Dabei gab es zwölf Enthaltungen. Der Vorschlag zur Abschreckung mit Bildern wurde abgelehnt – es gab lediglich 13 Ja-Stimmen bei 57 Nein-Stimmen und 17 Enthaltungen.

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