#EPjugendforum: Politik zum Anfassen – nicht bloß im Unterricht

Ist Politik wirklich so langweilig und uninteressant, wie viele sagen? Mit einem Tag im Kieler Landtag und vielen spannenden Möglichkeiten, etwas über Politik zu lernen, konnten über 100 Jugendliche beweisen, dass es durchaus auch viele junge Menschen gibt, die sich für Politik inspirieren lassen.

Beim #EPjugendforum in Kiel konnte jede und jeder etwas in der Debatte beitragen. Foto: Maxi Köhler


Viele Jugendliche haben das Interesse an Politik, jedoch nicht die Möglichkeit, sich so spezifisch mit Themen wie der Europapolitik zu beschäftigen. Etwa 110 Schülerinnen und Schüler haben nun beim #EPjugendforum im Kieler Landtag die Möglichkeit dazu bekommen. Sie durften sich einen Tag lang mit den Themen Handel, Ernährung und Umwelt beschäftigen und Lösungsansätze für Probleme zu entwickeln, um sie anschließend im Plenum zu präsentieren.

Der erste Tagespunkt war die Begrüßung im Plenarsaal, durch den Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Klaus Schlie (CDU), und Oliver Hänsgen, Mitarbeiter des Verbindungsbüros der Europäischen Union. Anschließend gingen die einzelnen Gruppen Handel, Ernährung, Umwelt in ihre Arbeit über. 

Die Schülerinnen und Schüler, die sich mit dem Handel in der EU befasst haben, stimmten ab über die Legalisierung von Cannabis und diskutierten einen Mindestanteil von regionalen Waren in Supermärkten. Die Legalisierung von Cannabis ist in Ländern wie Kanada erlaubt, da dadurch der Schwarzmarkt verkleinert und der Reiz zur Kriminalität eingedämmt wird. Diese Argumente nannten auch die Ausschussmitglieder.
Im Ernährungsausschuss wurde über die Reduktion weggeworfener Lebensmittel und die Lebensmittelkennzeichnung debattiert.

Die Teilnehmenden im Umweltausschuss haben über Reduzierung von Plastikmüll und Massentierhaltung beraten. Das erste behandelte Problem war die starke Umweltverschmutzung durch zu viel Plastikmüll, wie beispielsweise Doppelverpackungen. Besprochene Lösungsansätze waren es, Alternativen und recycelbares Plastik zu fördern, Plastik teurer zu machen und die Plastiksteuer zu erhöhen.
Gegen die Massentierhaltung wurden folgende Lösungsansätze vorgeschlagen: Förderung von Freilandhaltung, mehr Aufklärung über Haltungsbedingungen, Verbesserung einer artgerechten Haltung und Transport der Tiere. Der Verkauf soll unattraktiver werden – durch Verpackungen mit abschreckenden Bildern für Konsumenten, damit sie auf den Kauf und Verbrauch von Fleisch auf Massentierhaltung verzichten.

Im Anschluss an die Ausschussarbeit stand die Plenardebatte an: Elina Engelhardt und Lara Marquardt hielten eine Rede für den Umweltausschuss. Kurz zuvor waren sie noch sehr nervös, aber während sie ihre Forderungen präsentierten, legte sich die Aufregung schnell. Nach der gehaltenen Ansprache fiel ihnen eine sehr große Anspannung ab, wie sie berichteten. Vor über 100 Menschen zu reden fanden sie aufregend und anders als im Klassenzimmer. „Das kann man selbstverständlich nicht mit einem Referat in der Schule vor einer Klasse vergleichen“, erzählten beide. 

Nach einem Mittagessen startete im Plenarsaal die Debatte mit Profipolitikern. Ulrike Rodust (S&D/SPD), Abgeordnete aus dem Europäischen Parlament, war neben Stephan Holowaty (FDP), Burkhard Peters (FDP) und Bernd Heinemann (SPD), alle Mitglieder des Schleswig-Holsteinischen Landtages, zu Gast und stand Rede und Antwort. Die Themen der Ausschüsse wurden präsentiert und anschließend darüber gemeinsam debattiert. 

Am Ende der Veranstaltung wurde noch ein gemeinsames Gruppenfoto gemacht und schon endete ein spannender Tag im Landtag. Es war ein sehr interessantes Erlebnis und eine gute Gelegenheit, um mehr über die Europapolitik zu lernen.

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