Landleben: digitalisiert, gut angebunden und jugendgerecht?

Überalterung beeinflusst das ländliche Leben immer stärker und die dort lebenden Jugendlichen werden immer weniger. Viele bevorzugen daher ein Leben in Großstädten. Das Forum „Junge Lebenswelten auf dem Land“ befasste sich bei der Jugendkonferenz mit der Frage, in wie weit man ländliche Regionen auch für die jüngere Generationen jugendgerecht und interessant gestalten kann. Konkrete Lösungsvorschläge waren jedoch rar.

Sprechbeiträge für das Forum lieferten Barbara Bißbrot vom Bund der Deutschen Landjugend, Annekatrin Friedrich vom Landesjugendring Brandenburg und Antje Frehse vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Eine richtige Diskussion, wie im Programmheft vermerkt, kam nicht zustande.

Von links nach rechts: Katrin Muuß, Annekatrin Friedrich, Antje Frehse und Barbara Bißbrot

 

Es gibt mehr als eine Hürde zu bewältigen

Generelle Probleme des Landlebens lassen Probleme von Jugendlichen schnell in der Hintergrund rücken. Im Forum ging es lange Zeit um diese generellen Infrastrukturprobleme auf dem Land, aber wenig um das, was die Jugendlichen konkret stört. So ist auch der Einwand, die Jugend müsse von sich aus Engagement zeigen, schwer in die Realität umzusetzen. Denn alle Referierenden wie auch die Teilnehmenden des Forums sind bereits politisch aktiv. Die Frage stellt sich, wie Jugendliche erreicht werden, die nicht an der Jugendkonferenz „Politik für, mit und von Jugend“ teilnehmen? Der Anteil „für“ und „mit Jugend“ ist eher stark vertreten.

Ebenso kamen Gastbeiträge im Forum viel zu kurz. Die wenigen, die jedoch mit eingebunden wurden, zeigten deutlich, dass man die Themen nicht nur auf Begriffe wie „Digitalisierung“ oder „Infrastruktur“ beschränken darf, sondern was sie eigentlich konkret beinhalten.

Bekannte Probleme, die Verbesserung hinkt

Trotz dieser Versäumnisse zeigt das Forum ganz deutlich: Es muss gehandelt werden. Immer weniger Jugendliche leben auf dem Land und viele von ihnen planen bereits nach ihrem Abschluss, in eine Stadt zu ziehen. An vielen Ecken wird gespart, weshalb Busse manchmal nur alle zwei Stunden fahren oder auf Landesebene die Gelder für die Einrichtung eines Breitbandnetzes ausbleiben.

Die verstärkte Alterskluft, erschwert es jungen Menschen immer mehr, ihre Gemeinden attraktiv zu finden. Was tun dagegen? Ein konkreter Vorschlag von der Landtagsabgeordneten Frehse: Die Gremien des Bundesministeriums müssen mit den Kommunen zusammenarbeiten. 

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