24 Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich für die nächste Periode des zwölfköpfigen Unicef Junior Beirates. Wer sind diese jungen Engagierten? Woher stammt ihre Motivation? Was wollen sie verändern? Unsere Reporterin Samira hat nachgefragt.

Junior Beirat stellt sich vor. Foto: Jugendpresse Deutschland / Alisa Sterkel

Beirat. Ein Wort, das man vielleicht immer noch eher mit älteren Herren in kleinen, stickigen Räumen verbindet – oder mit langen bürokratischen Sitzungen, in denen viel geredet, aber wenig umgesetzt wird.

Der „Junior Beirat“ von Unicef zeigt, dass es auch anders gehen kann. Ein zwölfköpfiges Team, bestehend aus Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren, wird alle zwei Jahre auf dem Youth Festival gewählt. Offen, kreativ und voller Energie müsse man sein, um die Unicef-Jugend gut zu vertreten. Für die nächste Periode werden sie auf Events wie den Jugendklimatagen mitwirken oder zum Beispiel die eigene Aktion „nimm dir dein #Lieblingsrecht“ planen. Diese werden dann in die Regionalgruppen getragen und dort umgesetzt. Am Beginn des Festivals halten vierundzwanzig Kandidatinnen und Kandidaten ihre einmütigen Wahlreden und werben so für Stimmen.
Samira stellt drei von Ihnen vor.

Jess Mukeba

Jess Mukeba, Foto: Alisa Sterkel

„Ey Leute, ich hab so Bock, mich zu engagieren“

Alter: 15 Jahre
Wohnort: Offenburg

Motivation:

„Mein Vater kommt aus dem Kongo und meine Mama aus Polen, das heißt, dass ich schon früh für zwei Kulturen sensibilisiert wurde. Eine Reise in den Kongo hat mir bewusst gemacht, wie privilegiert und gut ich es in Deutschland als Kind hatte. Jedes Kind auf dieser Welt sollte so aufwachsen können. Dafür will ich mich engagieren. Mir geht es so gut, das möchte ich anderen weitergeben und gleichzeitig eine Inspiration sein.“

Ziele:

Dadurch, dass ich vor allem das Leid im Kongo sehe und es da auch immer schlimmer wird, würde ich gerne Aktionen planen, die Kindern dort helfen. Dann wiederum sehe ich die vielen Flüchtlingskinder, die nun in Deutschland leben und noch immer keine faire Chance auf Bildung und Kindheit haben. Da müssen wir hier vor Ort noch viel tun.
Die Aktion #träumesindgrenzenlos, die ich mit entwickelt habe, ist ein unglaublicher schöner Ansatz. Fremdenhass wird auf eine sehr tolle Art aufgegriffen und konstruktiv aufgelöst.

Emma Schulze

Emma Schulze, Foto: Alisa Sterkel

„Ich bin ein glücklicherer Mensch, wenn ich anderen helfen kann“

Alter: 15 Jahre
Wohnort: Berlin

Motivation:

„Meine Mama ist eine sehr engagierte Person und mit diesem Input bin ich aufgewachsen. Ich wusste schon immer, dass es wichtig ist, anderen Leuten zu helfen, etwas Gutes auf der Welt zu hinterlassen.“

Ziele:

„Ich finde es sehr wichtig, dass man mehr Menschen erfolgreich auf Kinderrechte aufmerksam macht. Es ist ja schön und gut, wenn man Passanten auf der Straße anspricht, aber das hinterlässt meistens keinen bleibenden Eindruck. Man braucht große Aktionen in Schulen, Universitäten und auf Events, auf denen über Kinderrechte gesprochen wird. Wo über Erfahrungen gesprochen wird und die mehr Menschen erreichen. So wie dieses Festival hier. Das ist mir wichtig.“

Michelle Hoffmann

Michelle Hoffmann /Foto: Alisa Sterkel

„Kinder sollen eine Kindheit haben und nicht schwer schuften“

Alter: 16 Jahre
Wohnort: Landau

Motivation:

„Man muss selbst einfach auch mal etwas machen. Es wird viel zu viel drumherumgeredet, ohne dass man dann tatsächlich tätig wird. Ich bin sechzehn, ich finde es wird Zeit, sich sozial zu engagieren und das möchte ich hier machen.“

Ziele:

„Mir ist Bildung sehr wichtig. Kinder, die keinen Zugang zu Bildung haben, nicht einmal lesen oder schreiben lernen, haben schlechte Chancen, sich ein erfolgreiches Leben aufzubauen. Das ist schlimm! Uns in Deutschland geht es so gut, dabei ist es so schwer vorstellbar, dass Kinder auf der anderen Seite der Welt, in jungen Jahren, schon schwer schuften müssen, dass es sogar zu Todesfällen kommt. Ich möchte Aktionen starten, um mehr junge Menschen darauf aufmerksam zu machen, um sie dann aufzuklären.“

Für Updates zum Verlauf des YouthFestivals folgt politikorange auf Facebook, Twitter, oder der Jugendpresse Deutschland auf Instagram – und natürlich hier auf unserem Blog.

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