Kann der Mietspiegel helfen?

Zurzeit wird in der Politik, in Berlin und in anderen Städten oft vom Mietspiegel gesprochen, finden die Schüler Ben Westphal und Erik Koppe. Aber was hat es damit auf sich? Erik hat dazu recherchiert, um ein paar Fragen zu klären. Ben hat eine Umfrage gemacht und dazu Diagramme erstellt.

1. Was ist das Problem mit den Mietpreisen?

Stell’ dir eine Stadt vor – zum Beispiel Berlin. Immer mehr Menschen ziehen in die großen Städte, beispielsweise wegen ihrer Arbeit. Allerdings gibt es immer weniger Platz zum Bauen von Wohnungen – das maximale Volumen an Wohnungsplätzen wird bald ausgeschöpft sein. Trotzdem bleibt eine hohe Anfrage von potenziellen Mieterinnen und Mietern, welche dort leben wollen. Letztendlich gibt es mehr Leute als Wohnraum. So können die Vermieterinnen und Vermieter die Mietpreise immer weiter erhöhen, denn es gibt genug Menschen die bereit sind, mehr zu zahlen als andere. Dadurch steigen dann die Mietpreise immer weiter an.

2. Was ist der Mietspiegel?

Der Mietspiegel ist im Grunde genommen ein ortsabhängiger Durchschnitt der Mietspreise, welcher alle zwei Jahre erstellt wird. Er wird in Kooperation von Staat, Mieterinnen und Mietern und Vermieterinnen und Vermietern erstellt. Dabei werden Faktoren wie die Qualität der Wohnung, die Innenausstattung, die Lage usw. miteinbezogen. Mithilfe dieser Faktoren kann verglichen werden, ob die Mieten zu hoch oder angemessen sind. Zur Erhebung eines qualifizierten Mietspiegels dürfen allerdings nur Wohnungen berücksichtigt werden, bei denen die Miete in den letzten vier Jahren neu vereinbart oder geändert wurde. Dadurch werden systematisch Mieterhöhungen für die darauffolgenden Jahre festgeschrieben. Dadurch ist eher von einem Miet-erhöhungs-spiegel die Rede.

Grafik: Ben Westphal. Umfrage: Dezember 2017 in Berlin-Neukölln.

3. Wie hat sich der Mietspiegel in den letzten Jahren entwickelt?

Vom Jahr 2000-2009, stieg der Mietspiegel zwar stetig an, trotzdem war der Anstieg mit 1,1% pro Jahr vergleichsweise gering. Ab ca. 2015 bis heute stieg der Mietspiegel, durch Sanierungen und Modernisierungen um stolze 9,4%. Ein wahrer BOOM. Hier sieht man erneut, dass die Nachfrage das Angebot übertrifft.

4. Was sagt die Politik dazu?

Der Mietspiegel wird in politischer Zusammenarbeit bzw. mit den Stadtsenaten erstellt. Da es aber fehlerhafte Probleme im MS gab, soll es demnächst zu einer großen Reform kommen. Diese geht vom Senat aus und bezweckt Änderungen des Spiegels. Doch bisher sind dazu noch keine ausreichenden Informationen bekannt gegeben worden. Es gibt aber auch Parteien, die sich beteiligen. Beispielsweise plädieren die Linken und die Grünen für eine Senkung der Mieten und engagieren sich für die Bremse des rasanten Anstiegs.

Grafik: Ben Westphal. Umfrage: Dezember 2017 in Berlin-Neukölln.

5. Welche Lösungsvorschläge gibt es?

Die Mietpreisbremse soll dafür sorgen, dass die Mieten nicht mehr so schnell steigen, wie in den vergangenen Jahren. Neue „Gesetze zur Dämpfung des Mietanstiegs auf angespannten Wohnungsmärkten“ machen eine Mietbegrenzung für bestimmte Wohngebiete möglich.

So dürfen Vermieterinnen und Vermieter keine Mieten verlangen, die 10% über dem Durschnitt liegen. Weitere Lösungen wären die Spezifizierung von Bewertungskriterien für den Mietspiegel.

6. Wo gibt es noch mehr Informationen?

Ihr könnt gerne auf mietspiegel.com und beim Tagesspiegel vorbeischauen. Dort gibt es viele nützliche und interessante Informationen zum Mietspiegel.

Grafik: Ben Westphal. Umfrage: Dezember 2017 in Berlin-Neukölln.

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