Der Weltfrieden liegt in diesen Händen?

Bei ihrer ersten Jugendkonferenz lud die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen Teilnehmende nach Bonn ein, um sich unter dem Motto “It’s up to youth“ auszutauschen. Es wird über weltpolitische Themen diskutiert. Dilara Acik fragt sich nach dem ersten Tag: Können die Teilnehmenden die Weltrettenden der nächsten Generation sein?

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Foto: Charles Lother

25. November 12:15 Uhr: In der Garderobe des Wisschenschaftszentrums Bonn reihen sich die ersten Rollkoffer, Reiserucksäcke und Laptoptaschen der Teilnehmenden. Erst später werden diese  im schicken Maritim Hotel eingecheckt, in dem die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) sie großzügig untergebracht hat. Ähnlich abwechslungsreich wie das Gepäck sind auch die Teilnehmenden: Vom jungen Mann in lässiger Jogginghose bis Wunderkind im Power-Anzug ist das Publikum bunt gemischt. Beim angeregten Kennenlern-Talk genießen alle scheinbar ganz vorbildlich Kaffee aus Fair-Trade-Anbau – gemäß dem Programmpunkt Nachhaltigkeit. 

An der Leinwand im Foyer läuft ein Countdown bis zum Start der Auftaktveranstaltung. Noch 8 Minuten und 44 Sekunden. Networkaffine haben sich schon in den Anmeldelisten für diverse Workshops eingetragen. Klarer Favorit mit mehr als 32 Stimmen ist der Job Kickstarter: Hier werden Jobprofile vorgestellt, für Karriereristen eine gute Kontaktmöglichkeit. 
 
12:55 Uhr: Es ist so weit, der Gong ertönt und die Masse begibt sich unter ausgelassenem Geschnatter zu der Auftaktveranstaltung. Der Saal scheint mit rotem Teppich und starker Klimaanlage wie ein Kino. Das Orgateam, das mit wichtigem Verhalten an die Men in Black erinnert, läuft hastig durch die Menge, während es über coole Headsets miteinander kommuniziert. Gehetzt hört man: „Die VIP-Gäste lassen auf sich warten.“ Da verschiebt sich wohl einiges. Mit einer halben Stunde Verspätung wird nun auch Bürgermeister Reinhard Limbach und der Vorsitzender der DGVN, Detlef Dzembritzki, zu den Gästen sprechen.
 
13:20 Uhr: „8.250 km, so weit sind einige der Teilnehmenden, angereist, um auf der 1. Jugendkonferenz teilzunehmen!“, ruft die Moderatorin Ann-Christine Niepelt euphorisch durch das Mikrofon, während sie durch den Raum schreitet. „Drei Tage voller Inspiration, Information und Partizipation erwarten euch.“ Auch Dzembritzki ist von den motivierten Jugendlichen begeistert. Er betont, dass er sich auf kommende Ideen zu den Problemen der Welt freue. Ohne den Input dieser jungen Leute scheint diese Aufgabe wohl nicht lösbar. Es ist, als würden die Vortragenden den Anwesenden mit jedem aufbauendem Wort immer weiter abheben lassen und im Glauben stärken, mit ihrer Präsenz, die Weltrettenden schlechthin zu sein. Bonner Bürgermeister Limbach, bringt die Hochgelobten dann doch auf den Boden der Tatsachen zurück: „Ich bin mir sicher, dass sie heute nachmittag kein Ende für die Lösung aller Probleme finden werden, sondern eher einen Auftakt.“  
 
Nach einer Einladung zur Fotoaktion, bei der die Teilnehmenden ein erfinderisches „UN“ darstellen sollen, „together we stand, UN-ited“, scheint dem Weltfrieden nichts mehr im Wege zu stehen. Welche Ideen in den Workshops entwickelt werden und wie die Gäste vielleicht die Menschheit retten können, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

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