10 Dinge, die wir von der #ZukunftsTour in Jena lernen

In der Politikarena diskutierten Thüringens Politiker mit den teilnehmenden Schüler*innen. Autorin Caro hat festgehalten, was wir daraus mitnehmen konnten.

Eine Uhr
„maria amelie“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

1. Die Zeit ist knapp

 Bei diesen Themen kommt man ins Schwitzen und das gleich mehrfach aus zeitlicher Perspektive: Steven Hawking prophezeite, dass wir in Sachen Klimawandel ohnehin schon zu spät dran seien und uns lieber einen neuen Planeten suchen sollten. Man kann aber auch erstmal bei den Ursachen bleiben. Dabei ist es schwer eine Lösung zu finden, denn das Thema ist kompliziert. Ministerpräsident Bodo Ramelow selbst möchte gerne mehr reden, sollte eigentlich aber bald schon bei der nächsten Podiumsdiskussion sitzen und fühlt sich ein bisschen gestresst. Sein Vorschlag: Einfach mal anfangen. Und die Schüler*innen? Die wollen eigentlich mit den Politikern mehr über das Thema reden und sind sich einig: Da ist zu wenig Zeit.

 

Zwei Leute halten Hände
„Gustav Nyberg“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

2. Nur gemeinsam sind wir stark

Es kommt selten vor, dass sich CDU/CSU und die Linke in einer Sache mal einig sind. Und sind wir ehrlich: Das ist ja auch der Sinn einer Demokratie. Geht es allerdings um Klimaschutz, ist das allerdings was anderes. Denn wir alle leben auf diesem Planeten. Irgendwie also wirkt das ganz harmonisch, was Bodo Ramelow und Thomas Silberhorn auf der Bühne da abgeben. Es scheint so als hätten der linke Ministerpräsident und der Parlamentarische Staatssekretär aus der CSU sowas wie ein gemeinsames Ziel: Die Welt besser machen. Wie man das macht, ist natürlich Auslegungssache. Doch es zeigt: auch parteiübergreifende Arbeit ist wichtig.

Demonstranten
„Jörn Zahlmann“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

 

3. Das geht uns alle an

Die Zeitnot der Politiker zeigt doch vor allem eins: Alleine können sie das Ding nicht stemmen. Wir alle müssen was tun. Das versucht die Politik mit der ZukunftsTour ja auch. Sensibilisieren. Ob das was bringt? Es ist immerhin ein Anfang. Und die Schüler*innen sind ja auch unsere Zukunft. Wie viele der 80 Millionen Menschen die Tour durch Deutschland dabei wirklich erreicht, ist eine andere Frage. Deshalb ist eine Forderung der Schüler*innen auch Nachhaltigkeitsunterricht bereits an Grundschulen.

Junge liegt auf weitläufiger Wiese
„tim voelter“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by)

 

4. Thüringen hat keine Atomkraftwerke

Lange hat es dem Bundesland geschadet, nun ist es Grund sich damit zu rühmen. Bodo Ramelow betont das, gibt aber auch zu, dass es schon immer so war. Dass Thüringen keine Atomkraftwerke hat, ist eine interessante Nebeninformation, die Fragen aufwirft: Sind die erneuerbaren Energien deshalb hier besser aufgestellt? Wie wirkte sich das auf die Arbeitsplatzsituation aus? Kann man bundesweit daraus lernen?

Junge steht mit dem Gesicht zur Wand. Triste Stimmung
„Julian Essink“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by)

5. Hasskommentare machen auch Politiker hilflos

Silberhorn findet: die Anonymität, hinter der sich diese Menschen verstecken, gehe ja mal gar nicht. Ist sie das, die erhoffte Lösung? So richtig auch nicht. Vermutlich kennen sich die Schüler*innen da teilweise besser aus als die beiden Politiker, die immerhin ein paar Jahrzehnte älter sind.„Wie im Internet Hass geschürt wird, ist unerträglich“, darin sind sich Silberhorn und Ramelow einig. Aber eine richtige Lösung dafür haben sie auch nicht.

Anonymes Gesicht
„Tobias Mittmann“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

 

6. Auch Flüchtlinge kann man kennenlernen

Die abstrakte Idee vom Flüchtling ist kaum greifbar. Dass das alles auch nur Menschen sind, ist manchem vielleicht gar nicht bewusst. Ob die Menschen, die hier jeden Mittwoch in Erfurt im Namen der AFD demonstrieren, sich schon mal ernsthaft mit einem Flüchtling unterhalten haben? Die offene Begegnung jedenfalls, da sind sich die beiden Politiker einig, sei wichtig. Und da können wir immerhin alle was zu beitragen.

Milchkuh
„tan ja“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)
http://creativecom

 

7. Die Ukrainekrise beeinflusst den Milchpreis

Der Milchpreis hierzulande sinkt rapide. Es sei bestürzend, wenn „Selters mehr koste als ein Liter Milch“, so Ramelow. Wenn man die Arbeit bedenkt, die dahinter steckt, erst recht. Aber: Die Sache ist komplex. Infolge der Ukrainekrise hatte Russland ein Einfuhrverbot verschiedener Lebensmittel verhängt. Das hat vor allem für die Bauern drastische Folgen, die nun ihre Produkte schlechter verkaufen können.

Junger Mensch hält die Welt in der Hand
„Jonas Müller“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

 

8. Zwei Jugendliche sprechen in New York mit über die ganz großen Themen

Jasmin Burgermeister trägt heute keinen Anzug. Die 21jährige Studentin spricht in lockerem Ton zu den Schüler*innen. Kaum erwartet man von ihr, was sie noch macht: Sie ist eine der beiden UN-Jugenddelegierten für Nachhaltige Entwicklung. Anfang Februar war sie bei beim ECOSOC Youth Forum in New York und sprach vor Delegierten aus der ganzen Welt. Vielleicht ist sie eine der wenigen jungen, dynamischen anwesenden Politiker*innen, die der Moderator heute so groß ankündigt.

verschwommene Gestalt einer Lehrerin
„Peer Unger“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

 

9. Verbeamtung ist nicht nachhaltig

Definitiv ein Thema über das sich streiten lässt: Verbeamtung sei nicht nachhaltig, so Ministerpräsident Bodo Ramelow auf die Nachfrage der Schüler. Thema: Bildung ist wichtig. Aber wie soll sie in Zukunft umgesetzt werden? Der Politiker argumentiert. Zu Beginn würde sich das vielleicht lohnen, aber wer soll dann am Ende allen die Pension zahlen? Der Freistaat würde sich das ganze nur aus einem Grund anders überlegen. Die Nachbarbundesländer werben Thüringen die Lehrer mit dem Versprechen der Verbeamtung ab.

Zurückgelassene Ruine eines Autos und eines Fachwerkhauses
„Juliane Schein“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

 

10. Der ländliche Raum darf nicht vergessen werden

Ob die Bildung oder der Energieanbieter – Bodo Ramelow kann immer wieder nur feststellen, dass Jena da eigentlich ganz gut aufgestellt ist. Was er aber auch betont, ist, dass der ländliche Raum nicht vergessen werden darf. Was in der Idylle des Landes passiert, ist oft einfach wesentlich schwerer zu erfassen als das Geschehen in dem Städte-Trio Jena, Erfurt, Weimar. Wie es hierzulande um die Dorfstruktur steht, ist jedoch eine ganz andere Geschichte.

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Toller Artikel!!
    Vor allem gehe ich mit dir in der Beschreibung des Auftritts von Jasmin Burgermeister. Eine wunderbare, junge Person, die mit ihrer Dynamik und ihrem Engagement wirklich Mut macht und gleichzeitig Hoffnung streut, dass auch die deutsche Politik mit solchen Persönlichkeiten eine doch nicht all zu schwarze Zukunft erwartet. Es wäre toll öfters von ihr zu hören…

    Antworten

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