Armut und Sexismus

Bildung für alle, gleicher Lohn und Selbstständigkeit. Trotz Emanzipationsbewegung und einem Milleniumsziel für Gleichberechtigung stehen Frauen oft hinten an. Ist Armut sexistisch? Alexandra Uebelwhör von ONE Deutschland spricht über Herausforderungen und Chancen.  

„Die Emanzipation ist noch nicht an ihre Grenzen gelangt.“ Die 17-jährige Sabrina beim Strengthie. Foto: Lisa Pausch

Das Millenniumsziel der Vereinigten Nationen zur Geschlechtergleichheit in Bildung, Arbeitsmarkt und Politik konnte bis 2015 nur teilweise verbessert werden. Deshalb steht es bei den nachhaltigen Entwicklungszielen, die vergangene Woche in New York verabschiedet wurden, wieder auf der Agenda.

Denn weltweit arbeitet nur etwa jede zweite Frau im erwerbsfähigen Alter und verdient im Durchschnitt 24 Prozent weniger als ihr männlicher Konkurrent. Zwei Drittel der Analphabet*innen sind Frauen, Frauen haben schlechteren Zugang zu landwirtschaftlichen Produktionsmitteln und sicheren Energien. Ist Armut sexistisch?

Ja, sagt die entwicklungspolitische Organisation ONE! Ihr Bericht  „Armut ist sexistisch“ zeigt aber auch, welch enormes Potential in Mädchen und Frauen steckt. Hätten sie etwa im Bereich der Landwirtschaft die gleichen Rechte wie Männer, würde die Zahl der chronisch Hungernden um 100-150 Millionen sinken. Deshalb fordert ONE Politiker*innen zum Handeln auf.

Doch auch bei den politischen Entscheidungsträger*innen sind Frauen unterrepräsentiert. In den Parlamenten dieser Welt finden sich nach Angaben des UN-Women Komitees nur 22 Prozent Frauen. Nur 19 der 193 UN-Mitgliedsstaaten werden von Staats- oder Regierungschefinnen geführt. In Deutschland werden zur Zeit etwa 36 Prozent der Plätze weiblich besetzt – das ist überdurchschnittlich in Europa mit 25 Prozent. Andorra, Bolivien und Ruanda werden von zahlreichen Parlamentiar*innen vertreten: sie machen hier mehr als 50 Prozent der Mitglieder aus.

Frauenquote, Führungspositionen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch in Deutschland wird diskutiert. Zeit also, stark zu sein und sich solidarisch zu zeigen mit Mädchen und Frauen – auch hier im eigenen Land.

 

 

 

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