Ferne auf dem Bildschirm

Journalismus hat viele Facetten und passiert überall. Wenn Medienmachende in andere Länder gehen, berichten sie für die Zuhausegebliebenen, stellen fremde Welten dar. Seien es Auslandskorrespondent*innen vor dem weißen Haus, Reporter*innen in antiken Ruinen oder Blogger*innen auf Reisen.

Jake Brown legt seinen Arm um Lisa Forte, beide lächeln in die Kamera.
Jake Brown und Lisa Forte in Ha Long Bay, Vietnam. Foto: privat.

Greifbar, subjektiv und online. Auf Reiseblogs teilen unzählige Globetrotter*innen ihre Auslandsabendteuer im Netz, bilden Kulturen ab und regen zum Dialog an. Durch die Digitalisierung kann von fast überall aktuell berichtet werden. Leser*innen sind live dabei und können die leichte Brise am tropischen Strand über den Bildschirm beinah mitfühlen. Auch Lisa Forte und Jake Brown erzählen auf ihrem Blog yourowntrail.com. von den Erlebnissen ihrer Reise. In einem Jahr sehen sie fast die halbe Welt und erleben unglaublich viel. Das möchte das Paar mit einer breiten Leserschaft teilen. Bei Twitter haben die beiden mittlerweile über 3.000 Follower. Der englische Blog ist mal Tagebucheintrag, mal Reisführer. Mal schreibt Lisa, mal Jake. Sie sprechen mit Einheimischen, empfehlen Hotels und verraten, wie sie unterwegs ihr Geld verdienen.

Reiseblog als Plattform zum Austausch

August 2014: Lisa Forte (26) und Jake Brown (31) packen ihre Rucksäcke. Sie kehren ihrer Heimat in Cheltenham, England den Rücken, kündigen ihre Jobs und starten das Abenteuer Weltreise. Ihr Weg führt sie unter anderem nach Thailand, Kambodscha, Borneo, Australien, Italien, Frankreich und Indonesien. Die Erlebnisse im Netz festhalten, das will zu Beginn vor allem Jake. „Der Blog war für mich zunächst ein Art persönliches Tagebuch“, erklärt der freiarbeitende Webdesigner aus Wales. Er will Familie, Freunden und Interessierten die Möglichkeit geben, virtuell mitzureisen und andere dazu inspirieren, selbst in die Welt hinaus zu gehen. Für Lisa ist der Blog vor allem eine Plattform um Tipps zu geben und sich mit Reisenden aus aller Welt auszutauschen. Das Schreiben aus der Ferne ist zur angenehmen Routine geworden. „In einem Jahr voller Unbeständigkeit, dauernder Ortswechsel und unglaublich vieler Eindrücke, ist der Blog etwas, auf das ich mich fokussieren kann“, sagt Lisa.
Das Bloggen hat bei Lisa und Jake die Sicht auf die Dinge verändert. Für ihre Beiträge schauen sie genauer hin, achten auf Details und suchen andere Motive für die Fotos. Sie wollen Themen wählen, die ansprechen. Sie erleben intensiver, Momente bleiben länger im Kopf. Und Lisa folgt seitdem Blogs, die Reisen zum Thema gemacht haben: „Vor unserem Aufbruch haben wir selbst auf verschieden Blogs recherchiert und Erfahrungsberichte gelesen. Wir wollten uns vorbereiten, wissen, was auf uns zukommt.“ Heute sind die beiden im Bloggernetzwerk angekommen und Teil einer breiten Community von Reisenden aus aller Welt geworden.

Einen Blick über den Tellerrand

Aber nicht nur Hobbytraveller*innen halten im Netzt fest, was sie während ihrer Zeit im Ausland erleben. Auch erfahrene Reisejournalist*innen teilen online. Einen neuen Blick auf weniger bekannte Reiseziele gibt zum Beispiel Nahostexperte Matthew Teller. Der preisgekrönte Reisejournalist aus Großbritannien schreibt seit 20 Jahren aus der Ferne unter anderem für die englischsprachigen Nachrichtenmagazine BBC, CNN, den National Geographic Traveller, The Times (London) und Reiseführer wie Rough Guides. Nebenbei berichtet er für BBC Radio 4 für From our own Correspondent aus Kuwait, Amman, Jerusalem und Kairo. Was er während seiner journalistischen Reisen erlebt, hält er auf seinem Blog Quiet Alone fest. Dort spricht er zum Beispiel über neue Hotels in der Hauptstadt Jordaniens und katholische Kirchen in Dubai.

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