What’s up Kiez? Täglich bewegen wir uns in den selben Straßen, gehen sie morgens hoch, abends nachmittags runter, sie kommt uns vertraut vor. Selbst und vor allem Menschen aus Großstädten suchen oft den kleinen Radius, das Bekannte. Warum ist das eigentlich so? Die zweite Runde des Projekts „What’s up Kiez“ knüpfte an die Auseinandersetzung mit dem urbanen Umfeld an, die die Teilnehmenden im Herbst in Form der politikorange-Zeitung „Kiezkram“ beschrieben haben. In unterschiedlichen Formaten – Interviews, Reportagen, Umfragen – beschäftigte sich jeder und jede individuell mit dem Raum, der ihn und sie umgibt.
Diesmal lag der Fokus auf dem digitalen Medium. Die Teilnehmenden bloggten aus unterschiedlichen Kiezen und Schulen über selbst gewählte Themen. Eine Herausforderung war dabei, in Redaktionssitzungen zusammen zu kommen, da der Alltag vieler Jugendlicher einer 40-Stunden-Woche gleicht. Ein wichtiger Aspekt, der in Form eines Artikels aufgegriffen wurde.
Die digitale Variante von „What’s up Kiez“ greift die Problematik auf, dass schulische Medienkompetenzförderung laut der Studie ICILS bisweilen noch immer eine zu kleine Rolle spielt und will diese außerschulisch ergänzen. Diese zeigte unter anderem, dass nur ein kleiner Teil der Jugendlichen die selbstständige und sichere Bewertung digital vorliegender Informationen vornehmen konnte (International Computer and Information Literacy Study 2013). Die Wichtigkeit des Prüfens von Quellen gerade im Internet war genauso Thema im Projekt wie auch der Umgang mit Urheberrechten und schließlich das digitale Recherchieren.
Der Bedarf und das Interesse an mehr Projekten in der digitalen Bildung von Seiten der Jugendlichen ist groß und sollte nicht nur außerschulisch, sondern auch im Unterricht mitgedacht werden. Bei „What’s up Kiez“ bloggten neun junge Medienmachende gemeinsam mit den begleitenden Redakteur*innen Corinna von Bodisco, Eva Schneider und dem Redakteur Sebastian Scheffel.
Foto: CC-BY, Robert Aghte