Cannabis rauchen in Deutschland – was spricht dafür, was dagegen?

Wenn es um die Legalität von Rauschmitteln in Deutschland geht, polarisiert die Politik kaum ein Thema so sehr wie der Konsum von Cannabis. Sarah Thorwirth hat sich auf dem #EPjugendforum in Kiel im Handelsausschuss nach Argumenten umgehört und das Für und Wider erörtert. 

Suchtgefahr bei Cannabis? Dieser Frage stellten sich Teilnehmende im Handelsausschuss.             Foto: Jonas Gebauer


Die Debatte um die Legalisierung von Cannabis in Deutschland war bereits für den einen oder anderen Konflikt verantwortlich. Oft streitet dabei Jung gegen Alt. Während Cannabis, oftmals auch bekannt als “Gras“, von einem Großteil der Jugendlichen nicht als Droge empfunden und als unproblematisch betrachtet wird, stemmen sich vor allem häufig Eltern und Politikerinnen und Politiker konservativer Parteien vehement, beinahe energisch dagegen. Kanada hat kürzlich mit der Legalisierung nicht nur das Signal für einen erhörten Volkswillen gegeben, sondern aus der Legalisierung  auch seine Vorteile gezogen.

Die positiven Faktoren überwiegen

Im Rahmen des Europäischen Jugendforums in Kiel hat sich der Handelsausschuss mit der Legalisierung von Cannabis sehr detailliert auseinandergesetzt und kam dabei zu folgendem Entschluss: Deutschland würde in mehreren Bereichen enorm profitieren. Angefangen bei der Wirtschaft: Der Schwarzmarkt des Landes, in den viel Geld fließt, boomt! Der legale Verkauf von Cannabis in Apotheken könnte immerhin genauso gut als sehr effektive weitere Einnahmequelle dienen, was Steuerzahler möglicherweise entlasten würde. Auch der Arbeitsmarkt hätte keinen Nachteil, wie sich bei Recherchen der Handelsgruppe herausgestellt hat. Benötigt würden Personen, die Hanfpflanzen züchten, die sie pflegen, die für den legalen Verkauf werben, die das Produkt an den Markt bringen, im Endeffekt also Arbeitsplätze, die Deutschlands Arbeitslosenquote nicht schaden würden.

Inwieweit ist der Staat allerdings für Individuen verantwortlich?

Was aber nicht unbeachtet bleiben darf: Der Staat hat in erster Linie eine gewisse Verantwortung für seine Bürgerinnen und Bürger. Mit der Förderung einer potenziellen Suchtgefahr, wie dem Konsum von Cannabis, wird der Staat seiner Aufgabe jedoch nicht gerecht. Eine Punkt, bei dem der Themenkomplex der Legalisierung ebenfalls an seine Grenzen stoßen dürfte, ist die Frage nach dem Umfang der Verantwortung von bereits Abhängigen. Werbung für legales Gras und die Möglichkeit, in jeder nächstgelegenen Apotheke solches käuflich zu erwerben, erschwert einen Entzug und minimiert die Chance, erst einen Weg aus der Drogenfalle zu finden.

Unsere Moralvorstellungen – Unterstützer und Gegner einer modernen Welt

Während wir also für die Freiheit sind, sind wir gleichzeitig gegen sie. Wir jungen Leute unterstützen das Recht auf ein selbstbestimmtes und liberales Leben. Doch wo endet es? „Freiheit und Disziplin sind zwei Seiten der selben Medaille“ sagte die Italienerin Maria Montessori. Freiheit bedeutet Eigenverantwortung. Wer Freiheit will, muss demnach damit anfangen, zu lernen, auf sich selbst aufzupassen. Auch, was den Konsum von Rauschmitteln angeht.

 

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