Fußball-EM in Deutschland und politikorange mittendrin

Die Fußball-EM im eigenen Land löst große Emotionen aus. Gleichzeitig ist der Fußball immer wieder mit Problemen konfrontiert, über die es politische Diskussionen gibt. Die politikorange Redaktion hat sich damit im EM-Trubel in Berlin auseinandergesetzt.

Ein Fußball auf Rasen.
Bild: Peter Glaser / Unsplash

Im Sport gibt es gerade wohl kaum ein Thema, das mehr für Aufmerksamkeit sorgt. Und selbst für Personen, die sich nicht für Fußball interessieren, ist die Fußball-EM in Deutschland allseits präsent. Diese Präsenz zeigt sich im Fernsehprogramm, der Werbung oder auch bei politischen Diskussionen rund um die Fußball-EM.

Mit den politischen und sozialen Aspekten um diese EM hat sich auch die politikorange Redaktion „Politikorange kickt“ beschäftigt. Dabei reichten die Themen über Gleichberechtigung des Frauenfußballs bis hin zu Volunteering bei der Fußball-EM. Das zehnköpfige Redaktionsteam ist dieser Bandbreite an Themen fünf Tage lang auf den Grund gegangen. Dafür haben wir mit verschiedenen Personen gesprochen, diskutiert und uns innerhalb der Redaktion viel ausgetauscht. Public Viewing und das Genießen der EM, war aber natürlich auch Teil der Redaktion.

Nach einem sanften Einstieg in den Redaktionsalltag mit der Besprechung der Themen, haben wir uns gleich an schwerere Themen herangetraut. Dafür haben wir die Ausstellung Sport.Masse.Macht besucht, die das Thema Fußball in der NS-Zeit aufgreift. In dieser Ausstellung wurde eindrücklich dargestellt, wie Fußball zu Propagandazwecken missbraucht wurde. Es wurden Fragen zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Fußballs in den Raum gestellt, die bis heute noch nicht aufgearbeitet sind. Ein Thema, das also noch viel mehr Aufmerksamkeit benötigt.

Nach dem Ausstellungsbesuch ging es nahtlos mit einer kontroversen Diskussion im Futurium Berlin im Format “Let´s Talk about…” weiter. Zu Gast war der Presse- und Stadionsprecher des 1. FC Union Berlin und es wurde über eine Bandbreite von Themen gesprochen und heftig diskutiert. Fragen, die dabei aufgeworfen wurden, waren Fragen, die uns auch in der Redaktion beschäftigen. Zum Beispiel: Wie politisch sollte der Fußball sein? Wie können FLINTA*-Personen im Stadion besser geschützt werden? Wie kann der Fußball der Frauen besser und systematisch aufgebaut werden, damit eine Gleichstellung zum Fußball der Männer erreicht wird? Und nicht zuletzt wie sollte im Stadion gegen zum Teil organisierten Neonazi Gruppen vorgegangen werden? In der Diskussion und dem anschließenden kurzen Gespräch mit Christian Arbeit konnten wir nicht bei allen Fragen auf einen gemeinsamen Nenner kommen, dazu waren die Differenzen dann doch zu groß. Nichtsdestotrotz wurde kritisch nachgefragt und hitzig diskutiert. Und auf beiden Seiten zum Nachdenken angeregt.

Natürlich fand am Tag darauf neben dem intensiven Arbeiten und Recherchieren über genau die Fragen, die bei der Diskussion aufkamen, das Viertelfinalspiel Spanien gegen Deutschland statt. Das Spiel konnten wir in der rbb Dachlounge schauen und die Stimmung lag die meiste Zeit zwischen Anspannung, Erleichterung und Enttäuschung. Die Emotionen, die bei solchen Spielen freigesetzt werden, wurden sehr deutlich, genauso aber auch die Probleme, die damit einhergehen können.

Nachdem die Enttäuschung über das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft überwunden war, ging es weiter mit der Recherche, Interviews und dem Schreiben. Fans vor der Fanzone halfen Redaktuer*innen gerne bei ihren Artikeln, indem sie Interviews gaben und auch hier wieder teils recht kontrovers diskutierten. Aber nicht nur in den Interviews und Veranstaltungen, die wir besuchten, zeigte sich wie aufgeladen die Stimmung um die Fußball-EM ist. Ganz praktisch war sie auch durch die hohe Polizeipräsenz und die teils grölenden, betrunkenen und streitlustigen Fans auf den Straßen deutlich.

Die Redaktion zur Fußball-EM konnte uns vieles zeigen: Wie aufgeheizt die Stimmung rund um Fußballspiele sein kann, welche Probleme es im Fußball und um solche Großereignisse herum geben kann, aber auch für wie viel Freude eine Fußball-EM im eigenen Land sorgen kann.

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