Am Anfang stehen Skepsis und große Vorbehalte. Die Jugend ist so und so, heißt es in der Verwaltung, in den Parlamenten – kurzum: im Arbeitsleben. Aber haben junge Menschen dann noch Lust, sich aktiv einzubringen? Und wie umgehen mit den „Jugendbildern“? Über #diesejungenleute diskutierten bei der Jugendkonferenz Sarah Philipp (SPD), Nora Gaupp (Deutsches Jugendinstitut) und Sven Hülskötter.
„Am Anfang muss man die Verwaltung schon mal auf seine Seite holen“ – Sven Hülskötter spricht aus Erfahrung: Lange war er im Jugendparlament Steinfurt aktiv. Von pauschalisierenden Begriffen wie „diese“ oder „die Jugendlichen“ hält er nichts. „Warum können wir keine anderen Worte wählen?“, will er wissen.
Ein weiteres Problem der Jugendbilder: Sie verschleiern die Vielfalt. „Wie halten wir Diversitäten aus?“, fragt Nora Gaupp in die Runde. Eine gesellschaftliche Akzeptanz brauche es auch, wenn Jugendliche ihre Vielfalt in der Öffentlichkeit zeigen. So zum Beispiel ein jugendliches lesbisches Pärchen, das öffentlich auf einer Parkbank knutscht.
Das eigene Auftreten trainieren
Kevin Kühnert (SPD) wurde in den ersten Talkshows erst mal geduzt. Sarah Philipp, Abgeordnete des Landtages Nordrhein-Westfalen, kennt das auch. „Klar, da heißt es dann schon mal: Das können Sie gar nicht wissen, da waren Sie ja noch nicht auf der Welt“. Ein selbstbewusstes Auftreten kommt nicht von ungefähr, „das muss man trainieren“. Jetzt ist Philipp Geschäftsführerin der SPD-Fraktion NRW. Weitere ihrer Lösungsvorschlage, um besser wahrgenommen zu werden: Vernetzen und sich über unangenehme Situationen austauschen. Manchmal helfe auch ein Mentor oder eine Mentorin.