Radfahren in Berlin – heute eine Qual, morgen die erste Wahl?

Mangelnde Fahrradparkplätze, fehlende Radwege und ständige Diebstähle – eine fahrradfreundliche Stadt war Berlin noch nie. Mithilfe des Volksentscheids Fahrrad soll sich dies nun ändern. Doch was steckt genau dahinter? politikorange-Redakteurin Lara Render liefert Antworten.

Foto: Jonas Walzberg
Das goldene Fahrrad vor dem Rathaus informiert über die Ziele des Volksentscheids. Foto: Jonas Walzberg

Berlin ist jung, Berlin ist vielseitig und Berlin ist in Mode. Die Mietpreise steigen und immer mehr Menschen ziehen in die Hauptstadt. Verkehr ist da ein wichtiges Thema. Wenn alle neuen Bewohner und Bewohnerinnen  sich mit dem Auto fortbewegte, so würde der Stadtverkehr schnell zusammenbrechen. Gut, dass es noch das Fahrrad gibt, dass sich in Berlin schon heute großer Beliebtheit erfreut.

Und das, obwohl das Radfahren in der größten Stadt Deutschlands nur selten Spaß macht. Vielerorts gibt es noch keine oder nur sehr schmale Fahrradwege, direkt an einer viel befahrenen Hauptstraße. Hier ist das Fahren nicht nur ungemütlich, sondern auch gefährlich.
Das soll sich jetzt ändern. Es ist der Wunsch vieler Berliner und Berlinerinnen, ihre Stadt fahrradfreundlicher zu machen. Sie haben sich nun in einer Initiative zusammengefunden, unterstützt vom Verein Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V.

Sicher mit dem Rad durch die Stadt

Die Forderungen reichen weit, könnten Berlin aber zu einem Vorbild für viele andere Städte machen. Bis zu 350 Kilometer sollen von „normalen“ Straßen in Fahrradstraßen umgewandelt werden, in denen der Komfort der Radelnden an erster Stelle steht und nicht der der Autofahrenden. Die Radfahrenden sollen in Fahrradstraßen nebeneinander fahren können – ohne Angst vor Autos und Unfällen.

Dies ist nur die erste Forderung auf der Liste der „10 Ziele“, die von der Initiative entwickelt wurden und letztlich durch einen Volksentscheid zu einem Gesetz werden sollen. Drei große Hürden gibt es auf dem Weg zum neuen Gesetz, das die Stadt so maßgeblich verändern soll. Die erste Hürde ist bereits genommen: Innerhalb von sechs Monaten mussten für den Antrag auf Volksbegehren 20.000 Unterschriften gesammelt werden. Anhängern und Anhängerinnen der Initiative gelang es sogar 105.425 Unterschriften zu bekommen.

Drei Schritte zum Erfolg

Das Ergebnis zeigt: Das Thema Radverkehr liegt den Berlinern und Berlinerinnen am Herzen. Bis zum Gesetz müssen jedoch noch die zwei weiteren Hürden überwunden werden: 170.000 Unterschriften zum Volksbegehren – diese müssen schon nach vier Monaten vorliegen. Darauf folgt der Volksentscheid, an dem mindestens ein Viertel der Berliner und Berlinerinnen teilnehmen müssen. Wenn die Mehrheit der Wählenden für die Forderungen stimmt, werden diese zum Gesetz und Berlin wird zu einer anderen, einer fahrradfreundlichen Stadt.

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