Eine Wahl ohne präsente Wählenden ist undenkbar. Aber die Organisation einer jeden Wahl bleibt für sie unbemerkt. Neben finanziellen Mitteln und administrativer Vorarbeit bemühen sich die Kommunen ständig um ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Darüber, was es heißt, ein Wahllokal zu organisieren, unterhielt sich Daniel Heinz mit dem 63-jährigen Wahlvorstand, Wolfgang Knapp, in Gießen.
Was macht man als Wahlvorstand?
Es kann in der Kommune der Wunsch geäußert werden, bei der Wahl ehrenamtlich zu helfen. Nach mehreren Malen wird man irgendwann stellvertretender Wahlleiter und dann Vorstand. Und als Vorstand muss ich dafür sorgen, dass die Wahl ordnungsgemäß abläuft. Im Zweifelsfall bin ich dafür verantwortlich, wenn etwas schiefläuft.
Ist es für die Kommunen schwer ehrenamtliche Helfer und Helferinnen zu finden?
Es ist immer schwierig, Leute zu finden, die dieses Ehrenamt bekleiden wollen. Besonders an jungen Helfern fehlt es oft. Es ist aber ein unglaublich wichtiges Amt.
Wie läuft so eine Wahl für Sie ab?
Ab 8:00 Uhr eröffne ich die Wahl offiziell und ab 18:00 Uhr schließe ich sie. Die Wahlurne ist versigelt und ich öffne sie dann um 18 Uhr offiziell und eröffne die Auszählung. In der Regel läuft so eine Wahl problemlos ab. Wir arbeiten sehr eng mit der Stadt zusammen, um für eine reibungslose Wahl zu sorgen.
Gab es heute Wähler oder Wählerinnen, die ihren Wahlzettel unterschreiben wollten?
Es gab tatsächlich eine Frau, die ihren Mann gefragt hat, ob sie neben dem Kreuz noch etwas setzten müsse.
Wie war der Wahldrang heute?
Mein Bauchgefühl und meine Erfahrung aus den letzten Jahren sagt mir, dass die Beteiligung in diesem Jahr höher war. Ich gehe auch davon aus, dass wir länger zählen müssen als sonst.