Deutschland hat gewählt. Die Union hat es wieder an die Spitze geschafft. Angela Merkel tritt ihre vierte Amtszeit als Bundeskanzlerin an. Marcel Kupfer fasst die Ergebnisse der Bundestagswahlen 2017 zusammen.
Die Union gewinnt die Bundestagswahl mit 33 Prozent der Stimmen. Gefolgt von der SPD mit 20,8 Prozent. Die AfD hat es mit 13 Prozent der Stimmen auf Platz drei geschafft. Somit werden sie erstmals in den Bundestag einziehen. Danach folgen FDP mit 10,4 Prozent, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit 9,1 Prozent und DIE LINKEN mit 8,9 Prozent.
Während im Konrad Adenauer Haus die Union ihren Sieg feiert, erleidet im Willy-Brand-Haus die SPD bittere Stunden. Schulz wird ein Bündnis mit der Union erteilt Martin Schulz eine Absage.
AfD will Angela Merkel jagen
Für Schlagzeilen sorgt die AfD, die nun auf Platz drei sind. „Wir werden Frau Merkel jagen. Und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen“, sagt AfD Spitzendkandidat Alexander Gauland dem Tagesspiegel. Christian Linder, der Spitzenkandidat der FDP meint, dass die seine Partei der klarste Gegenportal zur Afd sei.
Nach aktuellen Prognosen ist die Union mit 243, die SPD mit 153 und die AfD mit 96 Sitzen im Bundestag vertreten. Die FDP bekommt 76 Plätze, hingegen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 67 und DIE LINKEN 65.
Mögliche Jamaika-Koalition
Zu den Verlieren an diesem Abend zählt die Union und die SPD. Seit der Nachkriegszeit ist das ihr schlechtestes Ergebnis. Außerdem erlitt die Union seit dem Jahr 1949 die höchsten Verluste. Im Vergleich zu den Bundestagswahlen 2013 liegen sie nun mit 8,5 Prozent zurück, die SPD 4,9 Prozent.
Nun besteht die Möglichkeit, dass die Union gemeinsam mit der FDP und den Grünen eine Koalition bildet. Die Alternativmöglichkeit SPD-Union wird von der SPD abgelehnt. Spitzenkandidat Cem Özdemir (DIE GRÜNEN) ist für Gespräche über die Jamaika-Koalition bereit. Allerdings setzt er auch Bedingungen für die Regierungsbeteiligungen. Einen proeuropäischen Kurs, sowie der Klimaschutz soll es geben. Integration und Gerechtigkeit gehöre auch dazu. Von der FDP wurde hingegen nur eine Bedingung gestellt, einem Einwanderungsgesetz, dass zwischen Asyl für Verfolgte, einem vorrübergehenden humanitären Schutz für Geflüchtete und der Einwanderung in einen besseren Arbeitsmarkt unterscheidet. Klar ist, die Gespräche um die Jamaika-Koalition beginnen in den nächsten Tagen, es bleibt spannend.