Eine volle Portion Europa inmitten von Niedersachsen

Einen Tag lang sprechen Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Europäischen Jugendforums über den Alltag in der EU. Gemeinsam stellen sie sich die Frage, wie sie zukünftig in der EU leben wollen und diskutieren in Ausschüssen darüber, was sich inhaltlich noch bessern muss. Amelie Jörgensen hat sich unter die Teilnehmenden gemischt und den Tag zusammengefasst. 

Frank Oesterhelweg (CDU), Vize-Präsident des niedersächsischen Landtags, begrüßte die Schülerinnen und Schüler die aus dem ganzen Bundesland gekommen waren, um über Europa zu debattieren. Foto: Jonas Gebauer

 

„Jetzt sind Sie dran! Sie übernehmen, was meine Generation vorbereitet hat!“ So euphorisch eröffnet Frank Oesterhelweg (CDU), Vizepräsident des niedersächsischen Landtags, das Europäische Jugendforum am 28. September in Hannover. Wenige Minuten zuvor strömten über 100 Schülerinnen und Schüler aus verschieden niedersächsischen Schulen in den Plenarsaal im Zentrum Hannovers. Später sollten sich auch noch zwei Europa-Abgeordnete und eine Politikerin aus dem Landtag dazugesellen.

Das Europäische Jugendforum ist ein Projekt des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments und wird durchgeführt von polyspektiv. Bis zur kommenden Europawahl findet die Reihe noch in weiteren Landtagen anderer Bundesländer statt.

Heute wollen alle mitreden, mitdiskutieren und mitentscheiden – schließlich betrifft europäische Politik nicht nur bürokratische Vorgänge und abstrakte Vorschriften, sondern alle – besonders die jungen Teilnehmenden. Und eben diese sollen heute im Mittelpunkt stehen.

Die Ausschüsse

Im Laufe des Tages diskutieren die Schülerinnen und Schüler in Ausschüssen über Ernährung, Handel und Umwelt, in denen sie selbst konkrete Maßnahmenvorschläge entwickeln. Die werden anschließend in großer Runde rege diskutiert. Obwohl die Vorschläge neben Zustimmung auch auf zahlreiche Gegenstimmen treffen, herrscht eine entspannte, freundliche Atmosphäre im Saal. So beendet beispielsweise Henning Conrads, Redner der Handelsgruppe, sein ausgiebiges Plädoyer für die Legalisierung von Cannabis, mit dem für ausgelassenes Lachen sorgenden Satz: „Prinzipiell bin ich aber auch gegen Drogen“. Einig sind sich die Teilnehmenden in Umweltfragen. Die Reduzierung von Plastik und ein europaweit gültiges und funktionierendes Pfandsystem sind allgemein akzeptierte Ziele. „Denn Umwelt betrifft jeden von uns“, findet zumindest Sandra Baudisch aus Wildeshausen.

Learning by doing

„Die Schüler erfahren hautnah, wie Politik entsteht. Learning by doing und nicht nur von einem Lehrer, der vorne steht und erklärt. Das finde ich sehr positiv“, bewertet Claire Smith, Politik- und Englischlehrerin an der Berufsbildenden Schule in Wildeshausen, die Ereignisse des Tages. Wie in der ‚echten‘ Politik auch, sind trotz reichlicher Gespräche und Anmerkungen noch dutzende Fragen zu klären. Am Nachmittag (nach einer ungefähr einstündigen Mittagspause und viel Spaghetti) erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Fragen den angereisten Abgeordneten aus dem europäischen Parlament und dem Landtag zu stellen. Ein toller Abschluss, für einen vollen Tag.

„Eine sehr informative Erfahrung“, findet auch Annalena Preiß am Ende, die sich sehr für Politik begeistern lässt und den Tag im Presseteam begleitete.

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