Wie Jugend Politik mitgestalten kann, diskutierten die Vorsitzenden der Jugendparteien mit Teilnehmer*innen der JugendPolitikTage 2021. politikorange-Redakteurin Yeganeh Orouji nahm an der politikbar teil und fand heraus, dass Jugendparteien sich ihrer Verantwortung bewusst sind, den jungen Menschen eine Stimme zu geben.
Wie kann die Jugend Politik aktiv mitgestalten? Worin unterscheiden sich die Standpunkte der Jugendparteien? Diese Fragen standen im Zentrum der politikbar am 6. Mai 2021. Die Vorsitzenden der Jugendparteien Jessica Rosenthal (Jusos), Anna Peters (GRÜNE-Jugend), Jens Teutrine (Junge Liberale), Pascal Reddig (Junge Union) und Charlie Berner (linksjugend) gingen in den Dialog.
Wo bleibt die Junge Alternative?
In der politikbar waren fünf Parteien vertreten, die sich so in der Aufstellung des Bundestages wiederfinden lassen. Eine Partei fehlte, Anna Peters beschrieb sie als ,,undemokratische Partei“: Der Jungen Alternative wurde hier kein Raum gegeben. Dies merkte auch das Publikum. Doch alle waren sich einig, dass die AfD keine Plattform bekommen sollte. Auf der anderen Seite könnte man entgegnen, dass bei demokratischen Diskussionen alle Parteien zugeschaltet sein sollten. Jedoch ist die AfD in den letzten Monaten und Jahren zu häufig durch ihr nicht tolerierbares Verhalten aufgefallen. Oft genug, um von einer Teilnahme ihrer Jugendorganisation an den JugendPolitikTagen abzusehen.
Reichlich Redebedarf
Es waren keine einfachen Themen, die diskutiert wurden: Klimaschutz, Antifaschismus, die Folgen der Pandemie. Außerdem waren sich alle Vorsitzenden darüber einig, dass man den Druck auf der Straße braucht, um einen Einfluss in der Politik zu schaffen.
Doch wovon genau lebte der Dialog? Zeitgleich zur Veranstaltung nahmen die Teilnehmer*innen an Umfragen teil, was zusätzlichen Gesprächsstoff bot. Die starken und persönlichen Antworten fielen auf. Besonders Anna Peters und Jessica Rosenthal konnten durch präzise Meinungsäußerung überzeugen. Die beiden waren in der Lage, die Probleme, die auf die junge Generation zukommen, etwa den Klimawandel oder Kinderarmut, zu benennen. Ihre Lösungsvorschläge reichten von Gesetzesänderungen bis zu einer Umverteilung der Fördergelder.
Alle ziehen an einem Strang?
Als Zuschauerin merkte ich, dass die Vorsitzenden – allesamt Student*innen – mit den gleichen Problemen konfrontiert sind wie ich. Diese etwas ,,wohlige“ Atmosphäre sollte allerdings differenziert betrachtet werden. Auf die Nachfrage, warum sie sich alle in der Diskussion so gut verstehen, erwiderte Jens Teutrine, dass dies mit dem gegenseitigen Respekt zu begründen sei.
Die Arbeit geht weiter
Was ich aus dieser Diskussion mitnehme? Der Dialog darf nicht aufhören. Man konnte erkennen, dass Jugendorganisationen in der Lage sind, viel zu bewirken.
Letztendlich kann ich nur sagen: Liebe Regierung, hört auf diese Vorsitzenden! Wenn diese Leute den Laden schmeißen, würde Deutschland ganz anders aussehen. Abgesehen vom Alter der Politiker*innen konnte die politikbar locker mit den – teils unkoordinierten – Talkshows mit Bundestagsabgeordneten mithalten.