Fruchtfleisch: Wie wird die Digitalisierung zukünftig die Jugendarbeit verändern?

Bei der Veranstaltung „Digitale Transformation: Wie Technik unser Zusammenleben beeinflusst und was die Digitalisierung mit uns macht“ des Landesjugendring NRW am 19. März in Essen wurde viel über gesellschaftliche Veränderungen durch technische Entwicklungen der letzten Jahre diskutiert. politikorange war vor Ort und schnappte sich vier Teilnehmende, um sie nach ihren Zukunftsaussichten und Meinungen zu fragen.

 

 

 

„Was sich verändern wird, ist auf jeden Fall die Kommunikation. Wenn man etwas mit den Jugendlichen absprechen will, wird man das noch viel mehr im Internet tun müssen als bisher. Ich finde das etwas schwierig, da wir uns mit den Jugendlichen momentan noch sehr häufig treffen, ich allerdings die Befürchtung habe, dass sich das alles in die Online-Welt verschiebt. Gerade die persönlichen Treffen sind das, was ich sehr wichtig finde.“ – Miriam Bley, 21, Sportjugend Kreis Coesfeld I Foto: Zita Hille

 

„Ich denke, Daten werden schneller reinkommen und Verbände werden stärker vernetzt sein. Im ländlichen Raum wird es jedoch schwierig, Digitalisierung auf dem gleichen Level durchzusetzen. Wenn die Regierung in dem Punkt endlich mal etwas machen würde und den ländlichen Raum einbeziehen würde, wäre das etwas, in dem viel Potenzial steckt, das man ausschöpfen sollte. In unserem SPD-Ortsverein machen wir in diesem Bereich zurzeit sehr viel, um den Leuten die Angst oder die Skepsis zu nehmen. Ich denke, die Digitalisierung ist mehr Segen als Fluch, wenn man sie richtig anwendet.“ – Lukas Heilmann, 20, Ver.di-Praktikant I Foto: Zita Hille

 

„Ich würde sagen, nicht nur die bloße Kommunikation ändert sich. Eher, dass man auf anderen Ebenen miteinander vernetzt ist, als sich zu treffen. Auch bezüglich der Arbeit wird da vermutlich weniger face-to-face ablaufen. Die Sicht darauf hat sich bei mir im Laufe des letzten Jahres sehr verändert: Anfangs empfand ich die rasche Entwicklung als beängstigend, sehe das jetzt aber eher als positive Herausforderung.“ – Sarah Vecera, 35, Vereinte Evangelische Mission (VEM) I Foto: Zita Hille

 

„Ich glaube, am meisten ändert sich das Kommunikationsverhalten untereinander: Wie können Konferenzen auf unterschiedlichste Weise aussehen? Wie viel davon muss wirklich noch in direkter Begegnung stattfinden? Wie viel davon wird ausgelagert in Web-Konferenzen und dergleichen? Ich finde, dass das Ganze enormes Potenzial bietet, wenn es um die Chance geht, dass sich mehr Leute beteiligen können und man weniger Reisezeit braucht. Natürlich geht aber auch der persönliche Kontakt verloren, der nicht zu ersetzen ist, was schade ist. Das ist also ein großes Spannungsfeld aktuell.“ – Björn Krause, 34, Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) NRW I Foto: Zita Hille

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