Von Freiheiten und Grenzen im Journalismus

Dass Journalismus immer digitaler wird, dürfte bei den meisten angekommen sein. Doch wie Journalismus mit digitalen Mitteln produziert wird, weiß nicht jeder. Während der Jugendmedientage konnten sich die Teilnehmenden darüber informieren, was mittlerweile alles möglich ist und wie sie digitale Technologien im Journalismus nutzen können. Einige der junge Medienmachenden lernten, wie eine Audio- und Podcastproduktion funktioniert. Heba Alkadri, Oday Almassarani und Aaron S. Krings haben sich dazu bei den Workshopleitenden und Referierenden umgehört.

 

Die Medienmachenden konnten sich in den Workshops gut ausprobieren. Foto: Jugendpresse Deutschland/Kurt Sauer

 

David Schafbuch erklärte ihnen, dass es mit nicht einer einfachen Tonaufnahme getan ist. Der Volontär beim Nachrichtensender Welt zeigte ihnen, was für unterschiedliche Formen von Podcasts es gibt. Dann konnten die Nachwuchsjournalisten das Handwerk selbst ausprobieren. So lernten sie, wie sie Audiodateien aufnehmen, schneiden und produzieren können.

Mehr als nur lustige Videos

Dass Snapchat nicht nur für lustige Videos und Mitteilungen an Freunde genutzt werden muss, sondern auch als Medium für Journalisten dienen kann, lernten die jungen Medienmachenden ebenfalls. Der Journalist Adrian Arab zeigte ihnen, wie sie Snapchat in ihrer Berichterstattung einsetzen können. So erfuhren die Teilnehmenden, wie Bildausschnitte aussehen müssen, wie erfolgreich Emotionen transportiert werden und wie Videos am Ende bearbeitet werden können.

Die Schattenseiten digitaler Technik

Doch digitale Technologien bringen nicht nur Vorteile für den Journalismus. Im Gegenteil: Gerade in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit werden digitale Überwachungstechnologien genutzt, um Journalisten systematisch zu unterdrücken. Franziska Görner von Reporter ohne Grenzen erklärte den Teilnehmenden, dass die Technik dafür gar nicht von den Staaten selbst entwickelt werde, sondern eingekauft werde – sogar bei deutschen Unternehmen.

Wie Persönlichkeitsrechte bewahrt werden

Probleme sieht Sonja Volkmann-Schluck nicht nur bei der Nutzung digitaler Technologien. Die Öffentlichkeitsreferentin des Deutschen Presserates erläutert den Nachwuchsjournalisten, was es für ethische Grenzen in der Berichterstattung gibt. So berichtete sie den Teilnehmenden beispielsweise, wie über den sogenannten  „Spiderman von Paris“, der ein Kind vor dem Sturz von einem Balkon rettete, oder den Suizid des Kriegsverbrechers Slobodan Praljiak berichtet wurde. Vor laufenden Kameras hatte dieser sich mittels Gift umgebracht. Anhand solcher Fallbeispiele diskutierten die Workshop-Teilnehmer gemeinsam, wo es ethische Grenzen in der Berichterstattung gibt und welche Persönlichkeitsrechte es zu bewahren gilt.

 

Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Yalla Media Akademie, eine Kooperation zwischen der Jugendpresse Deutschland und dem Verein Eed be Eed (“Hand in Hand”) aus Berlin. Der Text erschien zuerst in der Printausgabe des Weser-Kuriers.

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