Die Sozialhelden wollen für soziale Probleme sensibilisieren und zum Umdenken bewegen.
Berichterstattung auf Augenhöhe
Das zehnköpfige Team der Sozialhelden will mit verschiedenen Projekten auf soziale Probleme aufmerksam machen und Lösungen finden. Sie sind der Ansicht, dass die Gesellschaft die Verantwortung übernehmen muss, für jede*n Zugang zu schaffen. Mit ihren Vorhaben setzen sie sich für eine gleichberechtigte Teilhabe aller ein und fördern Engagement.
Eines ihrer Projekte ist Leidmedien.de. Das Portal bietet Tipps für die Berichterstattung über Menschen mit Behinderung an. Diese werden in den Medien oft als leidend dargestellt und in eine Mitleid erzeugende Opferrolle gezwängt. Erfolgreiche Menschen mit Behinderung werden hingegen oft als Helden postuliert. Hier nehmen Sozialhelden eine andere Perspektive ein. Leidmedien setzt sich daher für eine Berichterstattung auf Augenhöhe ein und fordert dazu auf, darüber nachzudenken, ob ein Mensch oder eine Behinderung dargestellt werden möchte.
Sensibilisierung durch Sprache
„Ich sehe mich als Dienstleister für Journalisten“, beschreibt Sozialheld Andi Weiland seine Arbeit bei den Leidmedien und ergänzt: „Denn wir mit Leidmedien werden erst einmal nichts verändern können.“ Dies müssten die Redakteur*innen in ihren Berichten selbst übernehmen. Leidmedien nehme lediglich eine Vermittlerrolle zwischen Menschen mit Behinderung und Menschen, die über sie berichten, ein. Mit Vorträgen stellen Andi und die Sozialhelden vor, wie neutrale Berichterstattung über Menschen mit Behinderung aussehen kann. Es soll eine Sensibilisierung der Sprache stattfinden, sodass beispielsweise anstatt „leidet an“ „lebt mit“ verwendet wird und Personen nicht mehr an den Rollstuhl gefesselt, sondern im Rollstuhl unterwegs sind.
Das Team der Sozialhelden (Foto: Sozialhelden)
Auf soziale Probleme aufmerksam machen
Sozialhelden hat neben Leidmedien weitere Projekte ins Leben gerufen. Neben den Leidmedien unter anderem auch die wheelmap, in der die Barrierefreiheit öffentlicher Orte bewertet werden kann. Ihr Ziel ist eine Gemeinschaft, in der es für alle Zugänge gibt. So zeigt beispielsweise eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes, dass die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung ist. Auf solche Probleme machen die Sozialhelden aufmerksam und versuchen mit Projekten dagegen zu arbeiten.