Bei der Frage „Wer nimmt Teil?“, machte sich unter den Teilnehmenden eine Meinungsverschiedenheit breit. Soll Energie investiert werden, um Jugendliche zu erreichen, die sich bisher nicht engagieren? Das hat auch mit den Methoden und der eigenen Haltung der Mitwirkenden zu tun. / von Corinna von Bodisco und Jeannette Benstein
Am dritten Jugendforumstag formiert sich eine Gruppe neu. Jeannette und ich – in unsere Texte vertieft – erfuhren dies von zwei weiteren Redaktionsteilnehmern und befragten anschließend die Gruppenmoderatorin Ariane Geis: „Ich vermute, es gab Meinungsverschiedenheiten dazu, wie man diejenigen erreicht, die nicht Teil einer Jugendorganisation sind. Das können Jugendliche in einem anderen Alter sein, mit anderem Bildungshintergrund oder einem Migrationshintergrund. Da war die Frage: Hole ich sie mit ins Boot, beispielsweise mit anderen Methoden oder sage ich: Nein, die wollen nicht und müssen jetzt nicht mitmachen.“
Was bedeutet es, junge Menschen mit „ins Boot“ zu holen, die von sich aus nicht den Zugang oder die Beziehung zu Beteiligungsprojekten haben? In jedem Fall müssen dafür Methoden kontinuierlich angepasst werden, zum Beispiel werden Texte umgeschrieben oder übersetzt. Viele Institutionen verfassen Texte auch in „leichter Sprache“. Das bedeutet Mühe und Arbeit, kann aber den Effekt haben, dass die Jugendlichen, die anfangs nicht dabei waren, letztendlich ein großes Interesse für Beteiligung entwickeln.
Leider wollten sich die Vertreterinnen und Vertreter beider Positionen nicht direkt zur Gruppenspaltung äußern. Spannend wird es morgen bei der Präsentation der Ergebnisse: Werden vier Gruppen präsentieren oder wird sich Gruppe 1 wieder zusammenfinden?