Ein Internet für Kinder

Beim Schülerzeitungskongress in der Friedrich-Ebert-Stiftung am 21. Juni 2019 gab es auch Workshopangebote für die ganz jungen der Gewinner und Gewinnerinnen des diesjährigen Schülerzeitungswettbewerbs der Länder. politikorange-Redakteurin Désirée Lengert hat sich im Workshop „Recherchieren im Internet für Grundschule“ einmal umgesehen.

Foto: Jugendpresse Deutschland/Kurt Sauer

Jan hat eine Aufgabe. Er soll im Workshop „Recherchieren im Internet“ einen Suchmaschinen-Roboter verkörpern, der alle Infos zu dem eingegebenen Suchbegriff findet. Sein Suchbegriff lautet „Biologie“, woraufhin er zum Beispiel die Begriffe „Auto“, „Pflanzen“ und „Tiere“ auswählt. Doch die Algorithmen im Internet funktionieren anders als menschliche Assoziationsketten – und leider auch oft nicht so, wie wir es uns für unsere Recherchen wünschen würden.

Medienkompetenz an Grundschulen

Im Gespräch mit Linn von der Schülerzeitung „Der Spargel“ und Alexander von der Schülerzeitung „Bertis Break“ geht es um ihr Vorgehen bei Recherchen und wie sehr sie das Internet mit einbeziehen. Alexander findet es wichtig, den Datenschutz so früh wie möglich zu vermitteln und Linn betont, dass Medienkompetenz schon in der Grundschule vermittelt werden sollte.

Die teilnehmenden Grundschülerinnen und Grundschüler des Schülerzetungswettbewerbs lernten im Workshop „Recherchieren im Intrnet“, dass vor allem das Erkennen von Fake News wichtig sei. Dazu wurden gemeinsam Ursachen für die Falschnachrichten gesammelt, zum Beispiel der Wunsch nach Aufmerksamkeit, Likes auf Social Media, gezielte Schadens-Zufügung sowie Meinungs- und Stimmungsmache. Fake News erkenne man vor allem am Schreibstil, der oft nicht sachlich sei. Außerdem sollten vor allem Datum und die Aktualität beachtet werden. Man müsse darauf achten, wer den Artikel geschrieben hat und sich immer das Impressum einer Website ansehen. Des Weiteren sollte der Autor bzw. die Autorin nicht nur Behauptungen aufstellen, sondern dafür auch Quellen und Nachweise anbringen. Wichtig sei auch, sich stets mehrere Info-Quellen anzuschauen, diese miteinander zu vergleichen und Fakten zu überprüfen.

Ihr frisch erlerntes Wissen wendeten die Kinder schnell an. Sie bekamen im Workshop einen Zeitungsartikel präsentiert, in dem über ein angebliches durch Trump veranlasstes Einreiseverbot von Ausländern in die USA berichtet wurde. Die Kinder erkannten, dass das nicht stimmen konnte. „Ein Bekannter von mir lebt in den USA. Der könnte da dann ja gar nicht mehr hin,“ stellte die Workshopteilnehmerin Katharina klar.

Wie Kinder suchen

Doch es wurde nicht nur das Erkennen von Fake News erlernt, sondern auch darüber gesprochen, welche Informationsquellen für die Recherche genutzt werden können. Es gibt zum Beispiel extra auf Kinder zugeschnittene Suchmaschinen wie beispielsweise „fragFINN“, „Blinde Kuh“, „Helles Köpfchen“ und „Schlaukopf“. Außerdem könne das Umfeld, bestehend, zum Beispiel aus Eltern oder Lehrkräfte, befragt werden und es könne auf Bücher zurückgegriffen werden. Des Weiteren haben Kinder die Möglichkeit, auf der Website vom Internet-ABC den Surfschein zu machen und bei „Knipsclub“ können sich die Kinder Tipps für ihre Fotos abholen.

Auch wurden die Vor- und Nachteile von Suchmaschinen diskutiert. Einersits wäre die Informationsbeschaffung sehr effektiv, andererseits tauche jedoch zu viel Werbung auf, was zur Überforderung der Kinder führe, die diese Werbung kaum von seriösen Informationen trennen können. So stolpern die Kinder auch über viele Informationen, mit denen sie nichts anfangen können. Danach wurde explizit auf die Vorteile der Kindersuchmaschinen eingegangen, wo keine Werbung in den Ergebnislisten auftaucht und die Ergebnis-Inhalte auch kinderfreundlich gefiltert sind.

Aufklärung statt Kontrolle

Katharina von der Schülerzeitung „Schülerexpress online“ hat aus dem Wrkshop vor allem mitgenommen, wie sie sich davor schützen kann, auf Fake News reinzufallen. Die Hinweise der Workshop-Leiterinnen werden ihr beim zukünftigen Umgang mit Medien sehr weiterhelfen. Jan von der Schülerzeitung „Der kleine Hai“ findet nun, dass Suchmaschinen wie Google oder Bing nicht für Kinder geeignet seien, da manches dort bereitgestellte Wissen unnütz und nicht erwünscht sei. Nun wurde er über die verschiedenen Recherche-Möglichkeiten über Kindersuchmaschinen aufgeklärt. Beide Kinder fühlen sich nach dem Workshop im Umgang mit dem Internet etwas sicherer.

 

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