Fliegen wir demnächst mit Flugtaxis in die Stadt? Oder warten wir weiter auf den Dorfbus, der nur einmal die Stunde fährt? Unsere Reporterin Evindar Gürel hat sich auf den Jugendpolitiktagen 2019 umgehört und sich eine Meinung gebildet.
Es ist unumstritten, dass Mobilität einer der wichtigsten Punkte in der Klimadebatte ist. Dieselverbot, Emissionssteuer, Ausbau der Fahrradinfrastruktur – alles Lösungsvorschläge, über die diskutiert werden muss.
Aber eines ist klar: Am Ende werden es nachhaltige und umsetzbare Ideen sein. Und wenn wir die Welt, so wie sie jetzt ist, pflegen wollen, muss jeder mit anpacken!
Dabei sollte über die Art der Beförderungsmittel nachgedacht werden. Wenn wir zur Schule oder Arbeit wollen, gibt es gängige Möglichkeiten: Fahrrad fahren, öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder zu Fuß gehen. Der Nahverkehr muss günstiger und Flüge teurer werden. Denn viele Menschen bevorzugen bei Städtetrips das Flugzeug. Ein großer Gewissenskonflikt, denn eine richtige Alternative gibt es nicht. „Soll ich dann in den Urlaub schwimmen?“, fragen Teilnehmende.
Alternativen? Nur welche?
Alternativen werden benötigt – vielleicht Elektromobilität und Flugtaxis? Auch diese Vorschläge haben ihre Grenzen. Sie sind batteriebetrieben und für die Herstellung von Batterien wird Lithium benötigt. Da die Aufarbeitung von Lithium sehr aufwendig ist, würde der Import langfristig auch keine Lösung sein. Außerdem kostet es viel Energie, Ressourcen und Kapazitäten.
In der Arbeitsgruppe wurde daher über Lösungsvorschläge diskutiert: Den Nahverkehr günstiger oder sogar kostenlos machen? „Aber wer soll das bezahlen?“, fragten Teilnehmende. „Mit einer Emissionssteuer“, antworteten andere. „Verbote von Diesel bringen nichts, wir brauchen CO2-Steuern, die wehtun“, war der allgemeine Tenor der Gruppe.
Ein kommunaler Ansatz ist der Ausbau der Fahrradinfrastruktur. Mehr Fahrradwege, die genug Platz bieten oder die Umlenkung des Ampelverkehrs auf Fußgänger und Fahrradfahrer, wurde auch diskutiert. Doch wie gestaltet man Mobilität zu Gunsten aller?
Was Komiker Marc-Uwe Kling sagt…
Die Entscheidung, wie Mobilisierungskonzepte am besten gestaltet werden können, fiel den Teilnehmenden der Arbeitsgruppe schwer. Die Lösungsvorschläge müssen sowohl nachhaltig, als auch für jeden zugänglich sein. Vor allem solange wir in einer Gesellschaft leben, in denen es noch zu viele Menschen gibt, die sich den Klimawandel nicht bewusst machen oder sogar bestreiten, dass eine Veränderung des Mobilisierungssektors nötig ist.
Es wird nicht eingesehen, dass wir mehr Geld zahlen müssen, wenn wir unseren jetzigen Lebensstandard halten wollen. Der Schriftstellernd Komiker Marc-Uwe Kling bringt es auf den Punkt. Wenn die Klimaerwärmung auf magische Weise nicht mehr existent wäre, dann „hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern.“