Auf der Frankfurter Buchmesse besuchten zwei unserer Nachwuchsreporter Christan Himmelspach und sprachen mit ihm über seine Kartenspiele. Der Verleger und Gründer von Himmelspach Publishing stand Florian und Jack Rede und Antwort.
Wann wurde die Firma gegründet?
Vor elf Jahren gründete ich meinen Verlag und produziere seitdem Gedulds- und Gedächtnisspiele.
Wie viele Produkte haben sie schon hergestellt?
Derzeit bieten wir über 30 Produkte an.
Wie kommen Sie auf die Ideen?
Eigentlich komme ich aus der Werbung, ich bin Werbetexter. Dort bekommt man Aufgaben gestellt, zum Beispiel eine Kampagne für ein Auto machen oder ähnliches. Dann hat man manchmal auch noch andere Ideen, die aber für das Produkt gar nicht geeignet sind. Eines Tages entstand also die Idee, Memoriespiele mit Worten zu machen. Damals wussten wir noch nicht, ob sich diese Idee verkauft. Aber heute kann ich sagen, dass es klappt.
Das erste Spiel war „Muss man denn alles immer zwei Mal sagen“. Es funktioniert wie ein normales Memoriespiel mit Bildern, nur, dass man hier Wortpaare finden muss. „Dali“ und „Dali“ oder „Jo“ und „Jo“. Von da an fielen uns immer wieder neue Spielideen ein.
Wie lange dauert die Entwicklung eines Produkts?
Das kommt ganz auf das Spiel an. Die Idee kommt schnell, man weiß, wie es funktioniert aber die Umsetzung dauert unterschiedlich lang. Beim Brettspiel „Catwalk“, angelehnt an „Germanys Next Topmodel“, dauerte es anderthalb Jahre. Wir mussten uns nicht nur viele Fragen, sondern auch vollkommen neue Spielregeln ausdenken.
Ein Memory dauert etwa ein halbes Jahr. Zum Beispiel kamen wir auf die Idee, dass man auch Vokabeln in Form eines Memories lernen kann. So haben wir „Hanoi“ entwickelt, ein Deutsch-Schwäbisches Spiel. Das hochdeutsche Wort „Führerschein“ und das schwäbische „Babbedeggel“ gehören zusammen. Auf der Karte steht dann jeweils noch ein Satz, in dem die jeweilige Vokabel vorkommt.
Unser allerneustes Spiel ist „Rome was not build in a day“. Das ist ein Kartenhausspiel. Die Spielkarten sind extra etwas dicker und wie das Colloseum illustriert, sodass man das Bauwerk nachbauen kann.
Was ist das meist verkaufte Produkt?
„Aller guten Dinge sind drei“, das ist auch ein Memoriespiel aber hier muss man drei Karten, Dreierredewendungen, aufdecken. Zum Beispiel: „Friede“ und „Freude“ und „Eierkuchen“.
Haben Sie auch digitale Kartenspiele?
Wir haben ein paar der Spiele digital umgestezt, doch das läuft nicht so gut wie die analogen Versionen. Viele haben schon den ganzen Tag das Handy in der Hand, da wollen sie danach etwas zum Anfassen haben. Wir kehren wieder zum Analogen zurück.