Empathie statt Diskriminierung, kleine Lerngruppen statt großes Lernchaos- zwei der Forderungen der AG „Wir sind angekommen! Integration und Teilhabe von jungen Geflüchteten“ die in den AG -Phasen auf den JugenPolitikTagen erarbeitet wurden.
Alle Menschen die hier leben, sollen sich in einer offenen Gesellschaft wohlfühlen.
Ina Schöneberg, Referatsleitung für Immigration vom Bundesministerium des Innern und für Heimat, im Gespräch mit den 10 Teilnehmenden und AG-Leitung Sianna Grigoryan
Eine offene Gesellschaft ist das erste was es braucht, um die Integration junger geflüchteter Menschen zu verbessern. Nur wer offen für neue Gesichter und Ideen aus aller Welt ist, kann Verbesserungsvorschläge annehmen. Es ist wichtig, über Probleme zu sprechen und dabei möglichst viel Empathie einzubringen. Eine der ersten Aufgaben der AG-Teilnehmer*innen ist es, allgemeine Probleme und Verbesserungsvorschläge in den Bereichen Bildung, Toleranz und Diversität aufzuzählen.
Die größten Problemfaktoren sind hierbei das Anerkennen von Bildungsabschlüssen, zu große Lerngruppen und der Lehrplan in Schulen, welcher kulturelle Themen zu wenig fördert. Es fehlt außerdem an praxisorientierten Deutschkursen und einem Raum, um miteinander in Kontakt treten zu können. Dabei geht es nicht nur um die Immigrant*innen untereinander, sondern auch um den Austausch zwischen Einheimischen und den geflüchteten Menschen. Gast Ina Schöneberger sagt zu diesem Austausch „Die Menschen, die keinen oder wenig Kontakt zu Immigrant*innen haben, sind die, die meistens unzufrieden sind mit der Immigrationspolitik.“ Ohne den Kontakt werden veraltete Bilder niemals verblassen und die Unzufriedenheit bleibt bestehen.
Und jetzt ganz konkret: Aktionsplan für die Kommunale Ebene
Zum Schluss der AG sollten die Teilnehmenden sich vorstellen, sie wären ein Team von Organisatoren einer Gemeinde. Diese müssen einen Plan entwickeln, um die Willkommenskultur der Gemeinde aufzuwerten und zu gestalten.
Dabei entstehen Ideen wie Stadtführungen und Informationspunkte. Um sich besser kennenzulernen, sollen in Jugendhäusern die Schilder in mehreren Sprachen ausgeführt sein. Die Teilnehmer*innen erachten auch AG’s in der Schule oder anderen Einrichtungen zum Thema Berufsorientierung als sinnvoll.
Der konkrete Aktionsplan beginnt mit dem Finden ehrenamtlicher Helfer*innen und dem Schaffen neuer Stellen bei der Kommune. Dabei sollen die Einwohner*innen bei allen Planungen aktiv informiert werden und mitentscheiden können. Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass es eine WhatsApp-Nummer braucht, unter welcher Informationen niedrigschwellig übermittelt werden. Außerdem muss darauf geachtet werden, die Menschen miteinander zu vernetzen. Vorschläge hierfür sind Kulturcafés, Feste oder andere kulturelle Veranstaltungen, damit man seine neuen Nachbar*innen, Schulkamerad*innen oder „Plauderpartner*innen“ besser kennenlernen kann. Dabei ist wichtig, auch die Eltern der jungen Geflüchteten miteinzuschließen. Die Jugendlichen sollen nicht die sein, die ihre Eltern überall hinbegleiten müssen. Sie haben oftmals viele Schwierigkeiten zu bewältigen und sollen die Möglichkeit haben, sich auf ihre Zukunft zu fokussieren – damit sie hier in Deutschland ankommen.
In den vier AG Phasen haben die Teilnehmenden viele Probleme besprochen und Lösungsvorschläge erarbeitet. Alle Teilnehmenden sind sich einig: Integration und Teilhabe – das geht noch besser!