change agents wollen ein Stück die Welt verändern. politikorange ist bei dem aktuellen Seminar dabei und hat geschaut, was die Teilnehmenden dort machen, wie es ihnen dabei geht und nachgefragt: Warum engagierst du dich für andere?
30 Schüler*innen, drei Tage, ein Thema. Aus dem ganzen Bundesgebiet kommen dieses Wochenende Kinder und Jugendliche als so genannte „change agents“ zusammen und tauschen sich über ihre Projekte zum Thema Engagement und globale Gerechtigkeit aus. Die eine Gruppe hat Kooperationsverträge mit Macadamia-Bauern in Kenia geschlossen und vertreibt deren Produkte zu fairen Preisen in Deutschland. Die andere sammelt Spendengelder und hilft, eine Schule in Nepal aufzubauen.
In vielen Workshops hinterfragen die Teilnehmenden ihr Engagement und ihre Stellung in der Welt. Warum engagiere ich mich überhaupt? Wer profitiert davon, wer wird möglicherweise davon benachteiligt? Das kommt anscheinend gut bei ihnen an. Viele begrüßen die offene Atmosphäre, die in dem Seminar herrscht. Statt der üblichen zurückhaltenden Schulstimmung hätten die Teilnehmenden alle Interesse an den Inhalten und würden ihre Arbeiten gerne präsentieren, erzählen sie.
Dabei sind viele überrascht, welche Ergebnisse sie aus den Workshops mitnehmen. Eine Teilnehmerin hat beispielsweise erstaunt festgestellt, dass der Wert Selbstdisziplin ihr am wichtigsten sei. In einem anderen Gespräch diskutierten Teilnehmer*innen über die Frage, ob Mitgefühl als Motivation für Entwicklungszusammenarbeit legitim sei oder nur das Bild von nicht selbstständigen Menschen reproduziere.
Immer wieder stellten die Teilnehmer*innen fest, wie sehr ihr eigenes Denken und Handeln von Vorurteilen geprägt sei. Es käme immer auf die Perspektive an, aus der man Menschen und Situationen heraus betrachte. Die Teilnehmer*innen berichteten, dass sie für ihr jeweiliges Engagement viele Ideen und Impulse bekommen hätten. „Sich für andere zu engagieren macht Spaß!“, äußert sich eine Schülerin begeistert.
Angeregt wurde, in Zukunft für die Betreuer*innen und sonstigen älteren Personen zusätzliche Workshops anzubieten. Zum einen könnte dann speziell auf deren Umstände und Fragen eingegangen werden, zum anderen würde es für die jüngeren Teilnehmer*innen möglich werden, sich in den Workshops stärker einzubringen. Bei der ansonsten funktionierenden Durchmischung verschiedener Alter und Funktionen stellen sich doch in den Workshops auch immer wieder Unterschiede in den Wissens- und Erfahrungskompetenzen heraus. Dadurch können erfahrenere Personen wesentlich stärker die Diskussionen bestimmen als weniger erfahrene.
Inspiriert durch die Workshops fühlen sich viele in ihrem Engagement gestärkt. „Ich würde das Seminar auf jeden Fall weiterempfehlen“, sagt eine der Teilnehmer*innen. Nächstes Jahr gehen die change agents in die nächste Runde – mit neuen Projekten und vielen weiteren Ideen.