Was könnt ihr besser machen? Verbesserungsvorschläge, Tipps und Anregungen enthält das Konzeptpapier, das die Jugendbotschafter an diesem Wochenende nach Gesprächen mit Experten zusammengestellt haben. Jetzt wird es dem Staatssekretär Gunther Adler im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit präsentiert. politikorange sitzt in den Startlöchern und meldet sich in einem Live-Ticker zu Wort, das Aktuellste natürlich zuerst.
++++11:25+++“Es ist für mich ja auch schön zu sehen, dass das, was wir jetzt auf dem Tisch haben ihre Lebenrealitäten trifft. Ich habe das wirklich genossen und jetzt ein gutes Gefühl, wenn ich wieder in mein Büro gehe“, fasst Adler zusammen. „Konflikte“, sagt Sebastian Schlecht und setzt einen letzten Akzent „brauchen Orte, an denen sie Konflikte stattfinden können.“ Es besteht ein Interesse an dem Einbezug von Jugendlichen, den Eindruck habe ich sicher. Die Politik müsse sich darum kümmern, sonst hätten es auch extremistische Gruppierungen leicht, die Jugend durch Unterstützung in dieser Hinsicht auf ihre Seite zu bekommen – ein weiterer Schlußgedanke. Und: politikorange im kurzen Dialog mit Gunther Adler.+++
+++11:15+++Gunther Adler hört sich die Meinungen der Jugendbotschafter an und erhebt dann die Stimme: „Etwas sage ich Ihnen fest zu, wenn sie Lust haben, machen sie das nächste Jugendforum im ersten Halbjahr 2015. Auch für das zweite Halbjahr gebe ich Ihnen meine Zusage, dafür haben wir Geld für Sie. Wenn Sie mich einladen, dann bin ich am ersten Treffen schon dabei und dann sehen wir, wie wir das schaffen. Ich habe die ganze Zeit interessiert aufgenommen und mit meinen Kollegen besprochen. Das ist wirklich ’ne tolle Geschichte und liegt in Ihrem und meinem Interesse“. Lautes Klopfen.+++
+++11:10+++ Aha, also ein deutscher Jugendbeirat soll die jungen Menschen in die Politik miteinbringen. Damit ist schließlich eine neue Forderung auf dem Tisch: Die Jugendlichen wollen als Experten mit in die Stadtentwicklungspolitik einbezogen werden. Lorenz Kallenbach spricht von Jugendzentren und der Vernetzungen von JugendStadtLaboren. Alle wollen raus aus dem Status „Forschung“ und sich etablieren, damit ihre Projekte nicht im Sande verlaufen. Gunther Adler erkennt die Idee an, macht das Angebot für mehr Beschäftigung mit diesem Thema. Er kann sich ein Forschungsfeld dazu vorstellen, „es soll ja was bringen“. Sonst würden „Erwartungen geweckt“, und am Ende wurde die Stimme gehoben, habe aber nichts bewirkt.+++
+++11:05+++Wir haben jetzt noch 25 Minuten Zeit. „Wir würden uns freuen, wenn…“, „vielleicht“, „bitte“, „Das wäre sinnvoll…“ – Bisher erinnert mich das Ganze an ein Referat an der Schule. Bisher fehlt mir die auf den Tisch geschlagene Faust, die konkrete Forderung, die sich in dem Gedankenpool eines Staatssekretär nicht mit all den Eindrücken des Tages vermischt, sondern nachhaltig durchdringt. Gunther Adler gibt zu, dass es oft mehr Probleme gebe, als im ersten Moment ersichtlich seien. Aber die Einwürfe der Jugendlichen seien „berechtigt“. Es gebe rechtliche Probleme zu Unfallschutz etc., aber es sei schön gleichzeitig von Beispielen gelungener Projekte zu hören. Es geht um Geldmittel, der Forderung nach mehr Forschung. „Jung und alt“, so bedenkt Svenja Stahlhut, müssen sich begegnen. Die Rechtefibel soll Jugendliche stärken. Die „kommunikative Macht“ der Bürger müsse verstärkt werden, überlegt Herr Adler und gibt so einem Einwurf von Adalina Agejew Recht.+++
+++10:55+++Robien Schmidt schlägt mehr Aufklärungsarbeit vor, um durch die „Einbeziehung der Nachbarn“ für mehr Akzeptanz zu sorgen. Lorenz Kallenbach erzählt von positiven Beispielen aus Görlitz. Aus Ämtern mit konkreten Ansprechpartnern für die Jugendlichen und Vernetzungen innerhalb der offiziellen Stelle. Lorenz fordert eine Förderung dieser Vernetzungsarbeit, bittet um Unterstützung des ministerium“. „Projekte brauchen eine längere Entwicklungszeit“, sagt Jeremy Boy.+++
+++10:50+++Den Jugendlichen müssen die Hürden aus dem Weg geräumt werden. „Leerstände anzubieten und auf Zwischennutzungsmöglichkeiten hinweisen“, schlägt Daniel Kopperschmidt vor und fordert weiter „Ecken zum Zurückziehen“. Außerdem plädiert er für „überdachte Orte“, „Taxi-Gutscheine“ und „Elektrofahrräder“ zur besseren Mobilität in kleineren Kommunen. Herr Adler sieht die Notwenidigkeit für den Anschluß dörflicher Gemeinden. „Aber bescheiden ist Daniel nicht“, schmunzelt er. „Gemeinschaft und Akzeptanz“, das sei ein sehr guter, aber kritischer Punkt, bemerkt Adler. Man müsse sehen, wie realisierbar das generationsübergreifende Miteinader in gemeinsamen Freiräumen funktionieren könne. „Da bin ich skeptisch, ob das den Nerv der Leute trifft“, überlegt Gunther Adler. Bei Gemeinschaftsquartieren sitze der Rentner dann mit auf der Gemeinschaftsbank und freue sich über Gesellschaft. Da funktioniere das. Jugendliche hingegen wollten auch mal unbeobachtet sein. Wenn es lauter wird, entstünden Konflikte mit Anwohnern. +++
+++10:40+++ Gunther Adler stellt sich und seinen Werdegang vor. Klara Fries erklärt die Themen des Wochenendes mit einer Präsentation. Hannah Kordes hatte gestern in aufwendiger Kleinarbeit die Folien skizziert. Es geht los mit ersten Forderungen. Gunther Adler notiert+++
+++10:25+++ Der lange Tisch ist besetzt und es findet eine ausführliche Vorstellungsrunde statt. Herr Adler lobt die Gruppe. Sie zeige, dass es für einige Jugendliche „anderes gibt, als abzuhängen“, die sich für ihre Stadt einsetzten und das „mit offenen Augen und offenem Sinn“. Er wirkt interessiert und fragt nach, „Schule oder Studium?“. Und will wissen: „Ist es leicht, an die Grundstücke zu kommen?“+++
+++10:05+++ Gunther Adler betritt den Raum. Das ist der Startschuss. Der Staatssekretär begrüßt die Jugendlichen per Handschlag und erkundigt sich bei Felix Klöpping mit dem blonden Irokesenschnitt nach seinem täglichen Haarpflegeprogramm. „Das ist eine tolle Frisur“, lobt er ihn. „Es ist ein Termin, der mich sehr gefreut hat“, beginnt Herr Adler seine Ansprache+++
+++ 9:55 +++ Gleich geht’s los: Die Jugendbotschafter sprechen sich ein letztes Mal ab, Staatssekretär Adler müsste auch gleich eintreffen. Stephanie Haury vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) , die während des Vorbereitungswochenendes schon dabei war, gibt letzte Tipps zum Zeitplan. „Eigentlich ist es wie Referat in der Schule – aber irgendwie doch nicht dasselbe“, sagt Jeremy Boy, den gerade das Lampenfieber packt. Auch Adalina Agejew ist gespannt, Maren Alsch hingehen eher müde, wie sie gesteht. +++