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Vielfalt verfehlt – Warum der Bundestag nicht repräsentativ für die Gesellschaft ist

Weiß, männlich, akademisch – die Abgeordneten im Bundestag spiegeln längst nicht die Vielfalt der Gesellschaft wider. Jan und Tara aus der Politikorange-Redaktion werfen zusammen mit Sabrina Schönewolf von Abgeordnetenwatch einen kritischen Blick darauf, wie der Mangel an Diversität politische Entscheidungen beeinflusst und warum sich vor allem eine bestimmte Gruppe den Weg in den Bundestag bahnt. Die Perspektiven vieler bleiben ungehört, und auch die Zukunft verspricht kaum Veränderung.

© Lennart Joerdens / Jugendpresse Deutschland e.V

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Junge Menschen im Bundestag sind die Ausnahme 

Der Deutsche Bundestag soll ein Querschnitt der Gesellschaft sein. Allerdings sind junge Menschen deutlich unterrepräsentiert – und es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Fraktionen. 

Die Bundestagsabgeordnete Emilia Fester von den Grünen hört im Gespräch mit Jugendlichen zu. Foto: Moritz Heck

Viele junge Menschen wollen sich politisch engagieren und treten einer Partei bei. Allerdings gibt es zwischen den Parteien große Unterschiede, wenn man auf die Beteiligung von Jugendlichen guckt. Das Durchschnittsalter unter den Mitgliedern der Parteien ist höher als das der Bundestagsfraktionen. Zum Beispiel sind die Parteimitglieder der CDU im Durchschnitt 61 Jahre alt, der Durchschnitt der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag liegt 12 Jahre darunter. 

Beim Vergleich der einzelnen Bundestagsfraktionen fällt auf, dass keine Fraktion einen Altersdurchschnitt von unter 40 Jahren hat. Die Grünen haben mit 42,5 Jahren das niedrigste Durchschnittsalter der Bundestagsfraktionen und mit 51,3 Jahren hat die AfD-Fraktion den höchsten Altersdurchschnitt. 

Die Grünen stellen nicht nur die im Schnitt jüngste Bundestagsfraktion, sondern haben auch den größten Anteil an Mitgliedern unter 30 Jahren. Als Gründe dafür sieht Emilia Fester unter anderem, dass „die Themen, welche von den Grünen bespielt werden, Themen für junge Leute sind“. Fester sitzt seit 2021 für die Grünen im Bundestag, damals war sie dort fraktionsübergreifend die jüngste Abgeordnete. 

„Durch Fridays for Future wurden viele junge Menschen politisiert und die Grünen sind eben die Partei, die am meisten mit Klimaschutz assoziiert wird“, sagt die 25-Jährige. Einen weiteren Grund sieht sie im „Kreislauf der Grünen“, wie sie es nennt. Demnach machten junge Parteimitglieder Politik für Jugendliche und würden „dabei die Themen bespielen, die auch junge Leute interessieren“. 

Der 61-jährige Dr. Klaus Wiener von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht bei „den Grünen und anderen Parteien wenig, wovon die CDU lernen könnte”. Einzig beim Umgang mit den Sozialen Medien und bei der Sprache sieht er Potential, um mehr junge Menschen erreichen zu können: „Die Sprache sollte bei jungen Leuten ankommen”, sagt er. Bei den politischen Inhalten sieht er allerdings keine Partei, „die man kopieren könnte, um bei jungen Menschen zu punkten”. 

Einen weiteren Grund, weshalb die CDU den geringsten Anteil an Mitgliedern unter 30 Jahren hat, ist laut Wiener der Wandel der Lebenssituation. Da viele Personen unter 30 noch nicht gearbeitet hätten, „wissen sie noch nicht, wie schwer es doch ist, Geld zu verdienen”. Wiener sagt, dass ihm soziale Gerechtigkeit wichtig sei. „Aber die Dinge müssen auch erarbeitet und erwirtschaftet werden”, und an diesem Punkt nähere man sich der CDU an. 

Der Autor ist Mitglied bei den Jusos, der Jugendorganisation der SPD. 

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Die Linke-Traumblase ist zerplatzt

4,9 Prozent. Die drei Direktmandate in Person von Gesine Lötsch, Gregor Gysi und Sören Pellmann wurden also doch zur „Lebensversicherung der Linken“. Ihr Greifen, wie bei echten Lebensversicherungen sicher auch – nur ein schwacher Trost. Ist die Partei am Sonntagabend zurecht abgestürzt? Lucie Keller kommentiert. (mehr …)

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Baerbock oder Scholz? Im Wahlkreis 61 haben die Menschen die Wahl

Scholz gegen Baerbock: Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland konkurrieren zwei Kanzlerkandidierende um das Direktmandat in einem Wahlkreis. Gewinnen kann dabei nur eine*r. Aber wie wichtig ist das eigentlich? Christine Laqua über das Duell um Wahlkreis 61. (mehr …)

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#BTW21: So offen war eine Bundestagswahl noch nie – politikorange berichtet aus ganz Deutschland

Deutschland. Alles ist drin.“ Als die Grünen im Sommer so ihr Wahlprogramm überschrieben, meinten sie damit eigentlich eine grüne Kanzlerin. Seitdem ist so viel passiert, dass es unmöglich scheint, eine seriöse Prognose über das Wahlergebnis, Sondierungen und die Wahl zur Kanzlerin oder zum Kanzler zu machen. Unsere politikorange-Redaktion berichtet aus junger Perspektive.

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