In der AG „Land in Sicht“ werden Themen besprochen, die die Landjugend beschäftigen. Was wünschen sich junge Menschen auf dem Land? Wieso fühlen sie sich oft nicht gehört? Antworten dazu wollen 19 junge Menschen aus ganz Deutschland zusammen diskutieren.
Eine von ihnen ist Lara, sie kommt aus dem Voigtland in Sachsen und ist gerade in den letzten Zügen ihres Abiturs. Sie hat bereits schon öfter an ähnlichen Veranstaltungen wie den JugendPolitikTagen, wie der Bundesjugendkonferenz im letzten Jahr, teilgenommen.
Politikorange: Warum sollte die Politik mehr für Jugendliche auf dem Land tun?
Lara: Ich habe das Gefühle, dass sich viele Menschen auf dem Land vergessen fühlen. Wir brauchen für unsere Zukunft die Jugend und vor allem auf dem Land wendet sie sich gerade ein bisschen von der Politik ab, da sie sich nicht gehört und verstanden fühlt. Vor allem im Osten Deutschlands haben bereits ihre Eltern das Vertrauen in die Politik verloren, durch die vielen Rückschläge, die sie in den vergangenen Jahren bekommen haben und das überträgt sich gerade auf die Jugend. Viele wenden sich daher von der Politik ab, die Demokratie aber lebt vom Volk, daher darf so etwas nicht passieren.
Wie würde mehr Anerkennung durch die Politik für dich aussehen? Was könnte die Politik mehr tun?
Ich glaube, dass wir mit politischer Bildung schon viel machen könnten. In meinem Jahrgang war es so, dass wir erst ab der 9. Klasse Politikunterricht hatten in Sachsen, dies wurde vor zwei, drei Jahren nach vorne verschoben. Jetzt hat man es bereits ab der 7. Klasse. Dies ist schonmal ein guter Schritt, man kann aber schon viel eher damit anfangen. Auch in der Jugendstrategie der Bundesregierung steht, dass wir Demokratie nur lernen, wenn wir sie machen und das wir auch das Gefühl brauchen mit entscheiden zu können. Das kann auch schon in den Schulen passieren, dass man dort anfängt mit einem Schulrat oder einer Schülervertretung zu arbeiten. Ich wünsche mir mehr Projekte und Aktionen aus Schulen heraus oder auch aus den Städten selbst, auch wenn sie oft das Geld nicht dafür haben. Die Jugend soll mehr mit einbezogen werden.
Was könnte die Stadt vom Land lernen?
Diese Vertrautheit, Bequemlichkeit, Nachbarschaftlichkeit, man kennt sich und achtet auch auf einander. Nicht das Anonyme, sondern das Private, dass man sich gegenseitig kennt und wertschätzt.