Schule fertig – ab zur Bundeswehr? Für einige könnte das – ob freiwillig oder verpflichtend – bald Realität werden. In unserer Redaktion sprechen junge Menschen über Ängste, Hoffnungen und darüber, was Pflicht für sie bedeuten könnte.

Die politikorange-Redaktion hat sich mit dem Thema Wehrdienst befasst. (Foto: Jugendpresse Deutschland/Saad Yaghi)
Die Politik hantiert mit einer Menge Zahlen. Hinter ihnen stehen in der Realität vor allem die Lebensläufe und Entscheidungen junger Menschen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wünscht sich eine Aufstockung auf mindestens 260.000 Soldat*innen und 200.000 Reservist*innen. Für den Zuwachs, so die Idee, soll der Nachwuchs sorgen.
Der Krieg hat sich als Thema in unsere täglichen Diskurse eingeschlichen. Eine CeMAS-Umfrage legt nahe, dass Ängste vor Krieg und einer militärischen Eskalation in Deutschland weit verbreitet sind. So geben 41% der Befragten an, sich aktuell vor dem Ausbruch eines dritten Weltkrieges zu fürchten.
Unter anderem als Reaktion darauf, will die Politik ein Gesetz neu auflegen, das sich für viele anfühlt, wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten: die Wehrpflicht. Die Regierung streitet sich noch um die genaue Ausformulierung des neuen-alten Gesetzes, während diejenigen, die direkt von einer Wiedereinführung der Wehrpflicht betroffen wären, selten zu Wort kommen. Dabei fallen die Meinungen der jungen Generation gespalten aus. Minderjährige Befragte sprechen sich mehrheitlich für einen Pflichtdienst aus, der auch außerhalb der Bundeswehr absolviert werden kann.
Die politikorange-Redaktion zur Wehrpflicht-Debatte hat sich mit ebendiesen Perspektiven auseinandergesetzt und will denen eine Stimme geben, die in der Debatte kaum gehört werden.
Nicolas Jacobs erläutert in seinem Podcast, was der aktuelle Entwurf für einen Wehrdienst überhaupt vorsieht und ob die Positionen von einschlägigen Parteijugenden in das Gesetz eingeflossen sind. Yi Ling Pan hat mit beiden Seiten gesprochen – mit Verfechter*innen und Kritiker*innen der Wehrpflicht – und Sofie Sindelarova befasst sich in ihrem Artikel mit einem verpflichtenden Freiwilligendienst als Alternative. Um den Generationenkonflikt in der Debatte geht es in Norea Rüeggs Text. Paula Berger hat sich kritisch mit dem Auftreten von Jugendoffizieren in Schulen auseinandergesetzt und Silja Friedel mit der Frage, wie die Lebensrealität von Frauen in der Bundeswehr aussieht. Jan Hülser und Paula Busch haben in ihrem Podcast mit jungen Musiker*innen darüber gesprochen, wie sie Krieg und Frieden in ihren Songs verarbeiten.