Wie soll unsere Zukunft aussehen? Welche Ziele setzen wir uns? Und: Können wir diese erreichen? Bei den JugendPolitikTagen haben sich einige Teilnehmer*innen mit der Agenda 2030 auseinandergesetzt.

Gesundheit, hochwertige Bildung und Geschlechtergerechtigkeit: Können diese Ziele bis 2030 erreicht werden? (Grafik: Jugendpresse Deutschland/Luca Schneider)
In der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen 2015 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beschlossen. Jedes Ziel betrifft einen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder globalen Sachverhalt, den die Länder der UN erreichen möchten. Zwar kommen die Entwicklungen in Bereichen wie erneuerbarer Energien und Internetzugang voran, allerdings werden Stand jetzt insgesamt nur 17 Prozent der SDG-Ziele (Sustainable Development Goals) bis 2030 erreicht. Ungefähr 48 % der Ziele verzeichnen geringe oder moderate Fortschritte, während etwa ein Drittel stagniert oder rückläufig ist.
Im Format „Austausch zur Agenda 2030 – Stimmen zum Hochrangigen Politischen Forum zu nachhaltiger Entwicklung (HLPF)“ des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit haben sich die Teilnehmer*innen mit den SDG-Zielen auseinandergesetzt und einen Blick in die Zukunft gewagt.
Wie schauen junge Menschen auf die Zukunft?
Alessandra (19) aus Darmstadt blickt besorgt auf die politische Spaltung der Gesellschaft: „Wenn wir eher auseinander als aufeinander zugehen dann werden wir die Probleme dieser Welt nicht gelöst bekommen“. Auch Farouk (19) aus Berlin hat Zukunftssorgen. Er hält das Erreichen der SDG-Ziele im Kontext der aktuellen Kriege für unrealistisch. Dieser Zustand werde nur schlimmer und schlimmer, auch weil auf der ganzen Welt ein Rechtsruck stattfinde. Regierungen, die sich gegen internationale Zusammenarbeit stellen und einen rechtsextremen Weg einschlagen, würden verhindern, dass die Ziele erreicht werden. Eine Sache, die alle Teilnehmer*innen vereint, ist die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die Hoffnung, dass ihre Generation die Welt zum Besseren verändern kann. Wilhelmine (19) aus Erfurt sieht vieles eher negativ, versucht aber trotzdem zuversichtlich zu bleiben: „Mir geben solche Veranstaltungen wie dieses Wochenende extrem viel Hoffnung, denn es kann nicht sein, dass es für immer so weiter geht. “ Pirmin (21) aus Erfurt appelliert an die Zivilgesellschaft, alle Angebote zu nutzen, die bei der Umsetzung der Ziele helfen. Konstantin (18) aus Neustadt an der Weinstraße schaut ebenfalls positiv in die Zukunft und hofft auf einen Rechtsstaat, „der handlungsfähig ist und der sich gegen alles und jeden wehren kann, der dagegen ankämpft.“
Die Jugendlichen appellieren an die Verantwortlichen transparent zu kommunizieren, sich an die internationalen Verträge und das Völkerrecht zu halten und sich klarzumachen, welche Konsequenzen ihres Handelns für die folgenden Generationen hat. Wilhelmine fordert die Politik zur Zusammenarbeit auf. Zwar würde die junge Generation oft Politiker*innen kritisieren, allerdings nicht, weil sie aus Prinzip gegen sie sei: „Arbeitet mit uns zusammen. Wir sind nicht gegen euch, sondern für uns!“
Fazit: Zwischen Hoffnung und Resignation bleibt der Wille zur Veränderung.
Am Ende des Workshops zeigt sich: Die Agenda 2030 ist kein Selbstläufer. Sie braucht politischen Mut, gesellschaftliche Entschlossenheit und vor allem: Junge Menschen, die sich einmischen. Denn ihre Perspektiven, Ideen und Forderungen der Schlüssel zu Veränderung.