Die Sachsen sind am 1. September dazu aufgerufen, ihre neue Landesregierung zu wählen. Während sie das tun, ist politikorange vor Ort und berichtet live über die Wahl, Reaktionen und Folgen für die politische Landschaft.
Dresden. Die schöne Stadt an der Elbe inmitten Sachsens war in der deutschen Geschichte alles andere als unbedeutend. Die prächtige Architektur sticht vor allem mit der Frauenkirche hervor, die 1945 beinahe vollständig zerstört wurde. Dabei ist die Stadt mehr als nur Tourismus-Magnet: Ihre Universität zieht mehr ausländische Forschende an als viele andere in Deutschland.
Doch das Bild Dresdens wurde in jüngerer Vergangenheit vor allem durch eine Bewegung geprägt, die diese Offenheit nicht zum Kern ihres Gedanken macht: Pegida. Immer wieder gingen Menschen montags auf die Straße, um gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ zu protestieren. Ein Protest, der sich auf ganz Deutschland ausweitete und zur Gründung vieler weiterer Bewegungen deutschlandweit führte. Die Landeshauptstadt Sachsens gilt demnach als Geburtsstadt der neu ernannten Patriotinnen und Patrioten, die ihr Land um jeden Preis schützen wollen.
Junge Berichterstattung aus Dresden
Ausgehend von Pegida radikalisierte sich schließlich auch die kurz zuvor gegründete, eurokritische Partei Alternative für Deutschland (AfD). Eines der bekanntesten Gesichter ihres rechten und radikalen Flügels ist der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke. Immer wieder hat er in Vergangenheit versucht, die Partei noch weiter zu radikalisieren. Nach den anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und letztlich Thüringen könnte ihm das gelingen.
In eben diesen Ländern gelang der Partei bei ihrem ersten Antritt vor vier Jahren jeweils der direkte Einzug in die Parlamente, nachdem der AfD der Bundestag vorerst verwehrt blieb. In den folgenden Jahren schaffte die Partei bei jeder Landtagswahl den Einzug in die Landtage, erreichte starke Ergebnisse bei der Bundestagswahl 2017 und bei der Europawahl 2019.
2019 könnte ein sehr entscheidendes Jahr für die Partei werden: In allen drei Bundesländern, in denen Landtagswahlen stattfinden, kämpft die AfD um den ersten Platz der Wählergunst. In Brandenburg, Sachsen und Thüringen liefern sich CDU, Linke, SPD und eben AfD ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Prognosen sind das eine, Ergebnisse das andere – erst am Wahlabend wird abgerechnet. Denn bei aller statistischer Unsicherheit, ist der Ausgang der Wahlen nur schwer vorauszusagen. Fest steht: Die AfD wird einer der Gewinner sein und in Dresden, der Geburtsstadt von Pegida, sind die Chancen für einen Wahlsieg hoch.
Mehr als nur Pegida und AfD
Doch Dresden ist mehr als bloß Pegida oder AfD. Auch der Osten, in dem die AfD so stark ist, lässt sich nicht so verallgemeinern, wie es oftmals in einem Atemzug genannt wird. Auch Sachsen und insbesondere die Landeshauptstadt sind mehr als nur Montags-Demonstrationen. Die politische Landschaft viel bunter als bloß blau.
politikorange es sich zur Aufgabe gemacht, beim Ausgang der Sachsen-Wahl am 1. September ganz genau hinzusehen und sich aktiv gegen das „Ost-Klischee“ zu stellen, das in den alten Bundesländern vorherrscht. Dazu haben wir ein Team von acht jungen Menschen zusammengetrommelt, die in Sachsen geboren sind oder hier leben. Passend zur Landtagswahl werden sie im Vorfeld über die Politik vor ihrer eigenen Haustür berichten und am Wahltag live in Dresden sein. Auf Wahlpartys der Parteien ist kein Kandidierender sicher vor den frischen und fruchtigen Fragen unserer Nachwuchsjournalisten und -journalistinnen. Zudem berichten wir auf unseren Social Media-Kanälen über die Stimmung in der Landeshauptstadt, den Wahlausgang und die ersten Reaktionen nach dem Ergebnis.
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