Die Jugendpolitiktage sind fast vorbei – weiter beteiligen kannst Du dich trotzdem. Unsere Reporterin Camila Pahmeyer hat mit Elena und Marcel vom Jugendforum „youpaN“ gesprochen und herausgefunden, wie man sich weiter für junge Menschen einsetzen kann und warum sich die #JPT19 noch verbessern lassen.
Wer seid ihr und woher kommt ihr?
Elena: Ich bin Elena und komme aus Berlin. Seit letztem Jahr bin ich im Youth-Panel (youpaN) mit dabei.
Marcel: Ich bin Marcel aus Baden-Württemberg und bin seit 2017 mit im youpaN dabei.
Mit welchen Erwartungen seid ihr nach Berlin aufgebrochen und was erhofft ihr euch von den Jugendpolitiktagen?
Marcel: Von den Jugendpolitiktagen erhoffe ich mir natürlich, dass die jungen Menschen hier eine Möglichkeit bekommen, sich zu engagieren. Sie sollen sich beteiligen können. Sie sollen gehört werden und hier die Möglichkeit haben, ihre Meinungen und ihre Ideen in die Politik zutragen.
Ihr seid beide Mitglied im Jugendforum „youpaN“. Bitte beschreibt doch in wenigen Worten: Was ist das Ziel von „youpaN“?
Elena: Also youpaN beschäftigt sich im Wesentlichen damit, Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz BNE) zu verbreiten und auch politisch zu verändern. Wir agieren zum Einen auf der politischen Ebene, das heißt wir sind ein Gremium, das in nationalen Plattformen ein Sitz- und ein Stimmrecht hat. Das ist etwas Einzigartiges, das es bisher noch nicht gab. Und zum Anderen gibt es noch unsere youprOs, das sind Bildungsprojekte, die quasi dafür da sind, dass BNE auch andere Jugendliche anspricht und andere Jugendliche dazu befähigt, nachhaltig zu leben.
Frau Giffey hat gestern in ihrer Begrüßung die Relevanz der Jugendstrategie betont. Was ist euer Eindruck nach den ersten Workshops? Was nehmt ihr aus Gesprächen mit anderen Teilnehmenden mit?
Marcel: Viele Teilnehmende sind nach Berlin gekommen und haben erwartet, sich hier wirklich beteiligen zu können – wirklich Politik machen zu dürfen. Diese Erwartung wurde – zumindest nachdem was ich von anderen Teilnehmenden gehört habe – nicht hundertprozentig erfüllt. Ich stehe voll hinter dem Projekt, aber vielleicht muss das ganze Konzept nochmal überdacht werden. Damit sich junge Menschen noch besser einbinden und wirklich Politik machen können.
Elena: Generell ist es ein politisches Problem. Wir müssen in der Politik anfangen, miteinander und nicht übereinander zu reden. Es müssen Formate geschaffen werden, in denen Jugendliche sich auf Augenhöhe einbringen können und ihre Stimme gehört wird.
Glaubt ihr, dass die Jugendpolitiktage eine sinnvolle Ergänzung für euer Projekt sind?
Marcel: Definitiv, ich nehme hier einiges mit. Gerade jetzt, wo ich gehört habe, dass es einige nicht so toll finden, weil sie sich noch mehr beteiligen wollen. Das ist ein wichtiger Denkanstoß für mich und meine Arbeit in den kommenden Wochen.
Elena: Wenn viele junge Menschen zusammen kommen, die motiviert sind etwas zu verändern, dann motiviert und inspiert mich das selbst auch immer total. Es ist eine totale Bereicherung hier zu sein.
Wie sieht diese Arbeit genau aus, wie engagiert ihr euch für das Projekt?
Elena: Es gibt eine nationale Plattform, die in sechs verschiedenen Fachforen zu verschiedenen Bildungsbereichen arbeitet: von Kitas, über Schule, bis zu beruflicher Bildung. In diesen Fachforen sitzen verschiedene Expertinnen und Experten. Sie besprechen, wie Bildung nachhaltig gestaltet werden sollte.
YoupaN ist dadurch entstanden, dass Jugendliche aufgestanden sind und gesagt haben: Ey, ihr könnt doch nicht einfach irgendwie Bildung machen und uns nicht mit einbinden. Wir sitzen zu dritt oder zu viert in diesen Fachforen und arbeiten aktiv als Mitglieder mit. Wir können also wirklich mitgestalten.
Wie könnte ich mitmachen, welche Leute sucht ihr?
Elena: Allgemein kannst du dich als junger Mensch super in unseren Bildungsprojekten mit einbringen, in den youprOs. Dort kannst du eine Idee einreichen und wir finanzieren und unterstützen dich bei der Umsetzung. Das kann zum Beispiel ein Workshop sein oder Videos, die du drehen möchtest, ein Projekt oder auch ein Festival – deiner Kreativität ist freien Lauf gelassen. So kannst du Bildung selbst gestalten und leben. Das wird immer sehr gut wahrgenommen.