Die Worte „Jugendbeteiligung“, „Engagement“ und „Teilhabe“ waren die letzten zwei Tage häufig zu hören. Wie aber sieht es genau aus mit den Engagement der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer? Wir haben uns beim Jugendpolitischen Abend im Bundesministerium für Familie umgehört.
Mustafa Fakhro, 20 Jahre alt und Vorsitzender des Jugendparlaments Friesland.
Als Modell-Landkreis nimmt Friesland am Projekt „Jugend gestaltet Zukunft“ teil. Im Rahmen des Projekts hat sich dort auch ein Jugendparlament gegründet. Diese Möglichkeit, sich politisch einzubringen, interessierte Mustafa von Beginn an. Inzwischen ist er Vorsitzender des Jugendparlaments, engagiert sich für die Belange junger Menschen in seiner Region und übernimmt auch administrative Aufgaben.
Frederic Koch, 18 Jahre alt und geschäftsführender Vorstand vom Bildungswerk für Schülervertretung und Schülerbeteiligung.
Das Bildungswerk für Schülervertretung und Schülerbeteiligung ist ein Verein, der sich für mehr politische Beteiligung von Schülerinnen und Schülern einsetzt. das Bildungswerk bildet dafür ausgewählte Schülerinnen und Schüler aus, die dann an Schulen gehen und dort vor Ort die Schülervertretungen unterstützen. Das macht auch Frederic und hilft Schülerinnen und Schülern unter anderem dabei, sich in der Schule für ihre Interessen einzusetzen.
Rike Lewedag, 19, hat in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr mitgeholfen, in Lengerich einen Jugendbeirat aufzubauen.
Schon während der Schulzeit war Rike im Jugendforum aktiv. Dort diskutieren Schülervertreter über die Anliegen junger Menschen. Weil dort aber viel geredet und wenig umgesetzt werden konnte, entstand in Lengerich der Wunsch nach einem Jugendbeirat, in dem Themen langfristig bearbeitet werden können. „Als wir mit der Arbeit dafür begonnen hatten, war ich zwar schon mit der Schule fertig, wollte aber weitermachen“, erzählt Rike. Deshalb bewarb sie sich auf ein FSJ beim Jugendzentrum Lengerich. Dort war es ihre Aufgabe, beim Aufbau des Jugendbeirats mitzuhelfen und die Kommune Steinfurt jugendgerechter zu machen.
Obaid Heimq, 22, engagiert sich in Fulda im Kinder & Jugendrat für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge in Heimen. Dort klärt er sie unter anderem über ihre Grundrechte auf.
Obaid engangiert sich schon seit er 13 Jahre alt ist. Er ist der Meinung, dass nur er weiß, was für ihn wichtig ist und deshalb auch nur er selbst für seine Interessen einstehen kann. Politik befindet sich für ihn in ständiger Entwicklung: nie wird es vollkommen „gut“, immer wieder gibt es neue Probleme an denen gearbeitet werden muss. „Gerade in Deutschland, wo wir so viele Möglichkeiten haben und einen solchen Wohlstand, sollten wir uns für andere einsetzen, die das nicht selber können“. Davon ist er überzeugt.
Luka Marleen Schmid (mitte) aus Bad Segeberg ist Schülersprecherin an der offenen Ganztagsschule und Pressesprecherin in der Stadtschülervertretung in Bad Segeberg. In der städtischen Schülervertretung haben sich alle Schulen zusammengeschlossen, um sich auszutauschen und zusammen Projekte zu planen. Als Schülersprecherin setzt sich Luka Marleen für Ganztagsgerechtigkeit an ihrer Schule ein.
David Stegemann (links) aus Bad Segeberg ist auch Pressesprecher in der Stadt Schülervertretung und auch in der Schülervertretung an seiner Schule. Zudem ist er im Landesschülerparlament und engagiert sich bei unterschiedlichen sozialen Projekten seiner Stadt und in Kindergärten.
Jens Brösicke (rechts) aus Bad Segeberg ist Teil des Gründungsteam der Stadt Schülervertretung. Als Mitglied des Schülerpräsidiums engagiert er sich für Schüler und Schülerinnen.