Achim Schmid ist 17 Jahre alt und setzt sich dieses Jahr im Rahmen des 12. Jugendforums Stadtentwicklung für mehr Jugendbeteiligung ein. Als aktives Mitglied des Jugendrates der Gemeinde Lichtenwald (Großraum Stuttgart) ist er nun zum ersten Mal in Berlin dabei. Im Interview spricht er über die Beteiligung in seiner Stadt und die Konsequenzen des Jugendforums.
politikorange: Wie lange engagierst du dich schon im Bereich Stadtentwicklung und wie bist du darauf gekommen?
Achim Schmid: Ich selbst engagiere mich seit 2014 und bin damals auf die Ausschreibung im Amtsblatt vom Lichtenwald aufmerksam geworden. Es wurden Kandidaten für den Jugendrat gesucht und ich wurde dann tatsächlich angenommen.
Wie hast du vom Projekt „Jugend verändert Stadt“ erfahren?
Ich habe im Oktober an einer Veranstaltung zur Befragung von institutionalisierter Jugendbeteiligung in den Gemeinden teilgenommen. Und dann hat mir dieser Landtagsabgeordnete eine Einladung zum Jugendforum weitergeleitet.
Welche Themen der Jugendbeteiligung sind für dich besonders wichtig?
Jugendliche für Politik begeistern und ihr Engagement fördern. Wir brauchen schließlich auch junge Menschen, die sich aktiv einbringen. Mich interessiert aber auch, wie andere Jugendvertreter ihre Kommunikation über Social Media regeln.
Zum Bereich Stadtentwicklung gehören ebenfalls die Themen Nachhaltigkeit und Naturschutz. Welche Eingeständnisse zum Wohle der Umwelt würdest du persönlich machen?
In Stuttgart haben wir aktuell das Thema Feinstaubalarm und Dieselverbot. Ich könnte mir dementsprechend gut vorstellen, häufiger auf das Autofahren zu verzichten. Ebenso finde ich Stromsparen wichtig.
Wie können sich junge Menschen im Jugendrat Lichtenwald beteiligen?
Vor allem können sie sich bewerben. Die Bewerbungsfrist für neue Plätze beginnt wieder im Sommer. Außerdem können die Jugendlichen gerne zur Gemeinderatssitzung kommen. Dort haben sie ein Rederecht und können konkrete Projekte einbringen. Es geht darum, Ideen mitzubringen und sich natürlich auch an der Umsetzung zu beteiligen. Ein aktives Projekt gibt es derzeit nicht, aber für Januar haben wir einen Instagram-Account geplant. Diesen wollen wir dann aktiv nutzen.
Wie beurteilst du die Chancen, dass Staatssekretär Gunther Adler, bzw. das BMUB eure Vorschläge wirklich umsetzen wird?
Ich bleibe optimistisch, dass die vielen Vorschläge auf jeden Fall wahrgenommen werden. Die Schwierigkeit sehe ich darin, dass die Nachhaltigkeit des Projektes fragwürdig ist. Dafür wären eventuell Nachtreffen sinnvoll, bei denen nochmal nachgeprüft wird, was aus den Ideen geworden ist. Dadurch wird das Zeichen gegeben: Jugendliche werden gefragt und es hat auch Konsequenzen. Ich hoffe, dass es so auch passiert. Eigentlich ist das auch im Gesetz zur verpflichtenden Miteinbeziehung von Jugendlichen in Gemeindebelangen festgeschrieben.