Aimé-Jipsy Mikona hat die Initiative “Worms macht die Klappe auf” gegründet, die mit selbstgedrehten Kurzfilmen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen will. Wie er darauf gekommen ist, hat Jana Borchers herausgefunden.
“Vielleicht möchte ich ja eines Tages meine eigene Stiftung haben”, sagt Aimé-Jipsy Mikona und lacht, aber man spürt, dass er es ernst meint. Der 24-jährige hat die Intiative “Worms macht die Klappe auf” gegründet. Gemeinsam mit Freundinnen und Freunden aus der Filmindustrie dreht er Kurzfilme zu gesellschaftlichen Themen wie Mobbing oder Rassismus. Aus dem Kongress junger Demokrat_innen möchte er für seine eigene Projekte lernen: “Ich bin wie ein Schwamm, der alles aufsaugt.”
Begonnen hat Mikonas politisches Engagement im Jugendparlament in Worms. Nebenbei organisierte er Freizeitbeschäftigungen für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Vor gut einem Jahr musste er das Parlament, für das er mit 23 Jahren zu alt war, verlassen. Er ging zum Bundesprogramm “Demokratie leben”, im Jugendforum half er, Projekte auszuwählen, die gefördert werden sollten. Doch wie sollte es von dort aus weitergehen? “Ich hab mir überlegt – warum nicht selbst ein Projekt ins Leben rufen?”, erinnert sich Mikona.
Nominiert für den Deutschen Engagementpreis
Ihm war klar, dass er etwas mit digitalen Medien machen wollte: “Ich glaube, dass man Inhalte damit besonders gut vermitteln kann.” So entstand die Idee, Filme zu drehen, und mit ihr eine Initiative namens “Worms macht die Klappe auf”. Das Wort “Klappe” ist einerseits eine Anspielung auf die Filmklappe, die beim Drehen benutzt wird. Andererseits lässt es sich natürlich auch ganz wörtlich verstehen. Die Jugendlichen möchten sich einmischen, ins Gespräch kommen, andere zum Mitreden bewegen.
Das erste Projekt fand an einer Schule statt. Im Rahmen einer dreitägigen Projektwoche ist dort ein Kurzfilm zum Thema Mobbing entstanden. Für ihren zweiten Film, der die Liebesgeschichte zwischen einem geflüchteten Jungen und einem deutschen Mädchen erzählt, ist die Gruppe mit dem Jugendengagementpreis Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Nun ist sie für den Deutschen Engagementpreis nominiert.
“Nichts ändert sich, außer wir ändern uns.”
Mikona glaubt, dass es wichtig ist, sich zu engagieren, wenn man etwas bewegen möchte. Er selbst habe sehr stark gemerkt, wie er sich während der Arbeit in den Projekten weiterentwickelt, neue Wege für sich entdeckt habe. Er ist überzeugt, dass sich erst durch Engagement auch das Umfeld wandelt: “Nichts ändert sich, außer wir ändern uns.”
Meist bekommt er diese Veränderung mit, wenn Leute auf ihn zugehen und sagen: “Ich finde das gut, was du machst!” Dann fragt er in der Regel zurück, was es denn sei, dass er gut mache. Vielleicht haben die Leute Respekt, weil er Anerkennng für seine Initiative erhalten hat, weil er mit Politikern und Politikerinnen ins Gespräch gekommen ist?
Das allein reicht ihm nicht. Er möchte wissen: Was hast du daraus mitgenommen? Und vor allem: Was willst du selbst dazu beitragen?
Mehr über “Worms macht die Klappe auf” unter www.wmdka.de