Wie können die Teilnehmenden des Jugendforums sich am besten Wissen über Stadtentwicklung aneignen? Exkursionen bieten dafür eine gute Möglichkeit. Die politikorange-Redakteurin Charline Anastasia Lelgemann hat eine Exkursion mit dem Stadtrat für Stadtentwicklung des Bezirks Pankow Jens-Holger Kirchner (Bündnis ´90/Die Grünen) begleitet.
Es ist laut, Fahrräder lehnen an Laternen und Absperrungen, Radfahrende rauschen an uns vorbei. Der S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee. Dort starten wir unsere Exkursion zum Thema Mobilität und die wachsende Stadt im Rahmen des Jugendforums Stadtentwicklung. Stadtrat für Stadtentwicklung des Bezirks Pankow Jens-Holger Kirchner (Bündnis ´90/Die Grünen) bestätigt den ersten Eindruck mit Fakten: Zu Spitzenzeiten sind 50 Prozent der Verkehrsteilnehmenden auf Fahrrädern unterwegs. Ferner lässt er uns wissen, dass im Prenzlauer Berg auf 1000 Menschen 218 Autos kommen. Im bundesweiten Durchschnitt ist es etwa das Doppelte. Das verdeutlicht, wie sehr die Einwohner und Einwohnerinnen des Viertels am Fahrrad und an den öffentlichen Verkehrsmittel hängen.
Veränderung nicht ohne Widerstand
Ein Zeichen für die Liebe der Berliner und Berlinerinnen wird durch den Erfolg des Volksentscheids Fahrrad ausgesendet, welcher den Umbau Berlins in eine fahrradfreundliche Stadt fordert. „Der Senat berechnet allerdings Kosten in Millionenhöhe für diese Umgestaltung“, erklärt Kirchner. „Diese resultieren daraus, dass lange Zeit nicht daran gedacht wurde, welche Wichtigkeit das Fahrradfahren in der Innenstadt annehmen würde.“ Doch nun erfolge eine „Rückeroberung des öffentlichen Raums“, was jedoch selbstverständlich nicht ohne Widerstand verlaufe – auch seitens der Bürger und Bürgerinnen. Zu Protesten kam es beispielsweise, als in der Pappelallee Bäume gefällt wurden. Ihre Wurzeln hatten den Bürgersteig beschädigt.
Ein proaktiver Stadtrat
Die Teilnehmenden sind von der Führung und dem Exkursionsleiter begeistert. Eine Teilnehmerin äußert sich: „Der Stadtrat ist ein sehr engagierter Kommunalpolitiker, der seine Meinung auch gegen Stimmen der Einwohner vertritt. Für ihn stehen trotzdem die Interessen der Bevölkerung im Mittelpunkt und er versucht, das Bestmögliche für seinen Bezirk zu erreichen.“
Ein weiterer Punkt, für den Kirchner sich einsetzt, ist Barrierefreiheit. Zum Veranschaulichen zeigt er uns ein positives Beispiel: Den geringen Abstand zwischen Straßenbahn und Bordstein. Dies sei ein guter Einstieg in die Barrierefreiheit und derartige Verbesserungen sollten auch an anderen Haltestellen in der ganzen Stadt umgesetzt werden.