Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit befragte Dilara Acik für politikorange diverse Journalisten über das Thema freie Presse und erfuhr, wie Pressefreiheit gestärkt werden kann.
„Pressefreiheit bedeutet für mich als Journalist das ich meine Arbeit machen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass ich deswegen in Gefängnis kommen muss“, beschreibt Markus Beckedahl, der Gründer und Chefredakteur von netzpolitik.org, die Pressefreiheit. Der mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnete Journalist spricht aus Erfahrung, 2015 liefen gegen ihn und seinen Kollegen Andre Meister Ermittlungen bezüglich Landesverrats. „Uns schützte damals eine riesige Solidarisierungswelle und auch die Pressefreiheit“, so Beckedahl. Der Bundesanwalt trat zurück und die Ermittlungen wurden eingestellt.
Bedrohung vom Volk
Dass Pressefreiheit auch von Bürgerinnen und Bürgern eingeschränkt werden kann, erlebt Wolfram Kiwit, der Chefredakteur der Ruhr Nachrichten: „Wir erleben es oft, dass Kollegen eingeschüchtert und bedroht werden, dass Nazis versuchen uns zu instrumentalisieren“. Mehrere Journalistinnen und Journalisten der Ruhr Nachrichten wurden im vergangenen Jahre wiederholt von der Rechten Szene bedroht. Gerade hier sei es als Redakteur wichtig, „als Team zusammen zuarbeiten und Pressefreiheit hochzuhalten“, so Kiwit.
Pressefreiheit schützen
Die jährliche „Reporter Ohne Grenzen“ Rangliste zur Pressefreiheit zeigt, dass es weltweit Verbesserungspotenzial gibt. Deutschland fiel dieses Jahr in der Rangliste von Platz 12 auf Platz 16. Markus Beckedahl findet dies „beschämend“ und wünscht sich ein „Update der Pressefreiheit“.
Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des BDZV appelliert zum Schutz der Pressefreiheit: „Es geht uns alle an“.
Doch wie können Journalistinnen und Journalisten die Pressefreiheit schützen? Wolfram Kiwit kennt die Antwort: „Pressefreiheit leben und mutig sein, den Bürgerinnen und Bürger zeigen, wie wichtig es für sie ist, unabhängig informiert zu werden und dass eine freie Presse zum demokratischen Prozess dazugehört“.
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