Im Rahmen der Zukunftstour hat „Halternativ“ einen Poetryslam organisiert. Lisa hat einen Text über Kinderarbeit vorgetragen. Caro und Inga haben sie interviewt.
Lisa Stenke, 19, studiert Germanistik und Soziologie, schreibt seit 4 Jahren, hat sich aber nie getraut, das auf die Bühne zu bringen.
Um was geht in deinem Poetryslam-Text?
„Es geht um Kinderarbeit. Dass billig produziert wird, auch im Ausland. Dadurch wird es zwar immer günstiger, aber viele Menschen vergessen, was dahinter steht.“
Wie bist du auf Kinderarbeit gekommen?
„Ich habe lange über dieses Thema nach gedacht. Viele Menschen können vielleicht gar nichts damit anfangen, wenn man Globalisierung irgendwo in den Raum wirft. So ging es mir auch. Man kennt das Wort zwar, aber man hat nicht so richtig das Hintergrundwissen. Ich hab mir dann ein paar Videos dazu angeguckt. Da ging es auch immer darum, dass in anderen Ländern produziert wird. Aber es ging nie um die Leute, die das machen. Und das ist schade, denn da steckt ja viel mehr dahinter. Ich glaube, wenn nicht überall auf der Welt exportiert und verschifft werden würde, dann würden auch viel weniger Firmen Produkte wie z.B. Baumwolle benutzen, die von Kindern verarbeitet wurden. Dann wäre das Thema vielleicht gar nicht mehr so groß, weil es sich einfach nicht mehr lohnt.“
Hast du Verbesserungsmöglichkeiten?
„Ohje, nein, ich glaube, das ist einfach schwer aufzuhalten. Es ist nun mal fortschrittlich. Viel dran verbessern, außer es zu verbieten, kann man nicht mehr. Es ist ja schon in vielen Ländern verboten und wird trotzdem gemacht. Also ich finde das ist einfach so eine menschliche Sache. Das muss dann auch jeder für sich selber wissen.“
Kannst du den Leuten denn irgendwas empfehlen, wie sie sich informieren sollten?
„Was heißt informieren? Also ich fand das Internet gar nicht so schlecht. Es gibt auch viele Zeitschriften darüber. Vielleicht Dinge, die einfach kostenlos mitgegeben werden, die aber keiner anguckt. Von Hilfsorganisationen. Ich finde, sowas sollte man viel mehr nutzen. Nicht nur mitnehmen und es wegwerfen, sondern wirklich mal durchlesen und auch mal nachdenken, wie es den Leuten da so geht.“
Ist Thüringen nachhaltiger als du das kennst?
„Ja, ich komme eigentlich aus dem Westen. Ich finde, die Leute hier sind schon sehr viel nachhaltiger, ökologischer.“
Gibt es irgendwas, das du für eine bessere Welt tust?
„Ich hab eine Zeit lang sehr viel gespendet und ich achte halt sehr darauf, was ich kaufe, was ich anziehe und, auch bei Kosmetik, wo es herkommt. Ich schaue auch drauf, was ich esse, , dass es fairtrade ist und dass die Leute nicht dafür ausgebeutet werden, nur damit ich ein schönes Erlebnis habe.“