Alkohol tötet, Cannabis heilt

Seit mehreren Jahren herrscht europaweit aber auch auf Bundesebene die Diskussion über die Legalisierung von Cannabis. Der Ausschuss „Handel“,  hat sich im Rahmen des Europäischen Jugendforums im Niedersächsischen Landtag am 28. September 2018 diesem Thema angenommen. Luca Alexander Schneider hat sich inhaltlich mit der Debatte auseinandergesetzt und appelliert in seinem Kommentar an die Politik. 

Bei der Legalisierung von Cannabis waren sich die jungen Abgeordneten fast einig: 73 stimmten mit Ja, 15 mit Nein und 13 enthielten sich.                                                                                                           Foto: Leonie Keller

 

2014 starben in Deutschland ca. 1000 Menschen am Konsum von illegalen Drogen. Cannabis konsumierten nur ungefähr 1% der Todesopfer. Das lässt immer wieder die Diskussion aufleben: Warum ist Cannabis im Vergleich zu Alkohol, der jährlich ca. 75.000 Todesopfer fordert, verboten?  Schließlich gilt die oft als Einstiegsdroge verallgemeinerte Nutzpflanze schon seit Urzeiten als wichtiges Heil- und sogar Beruhigungsmittel. FDP und Bündnis 90/Die Grünen kritisieren deshalb verständlicherweise seit mehreren Jahren die strikte Verbotspolitik der Regierung und fordern teilweise sogar eine europaweite Legalisierung. Zurecht, wenn man mich fragt.

Die Bundesregierung schläft

Warum die Bundesregierung in dem Bereich nicht schon längst aktiv geworden ist, ist deshalb nicht nur für mich ein Rätsel. Denn die Legalisierung hat auch positive Effekte. Beispielsweise hätte die Polizei mehr Kapazitäten um „richtige Straftaten“ zu verfolgen, wenn sie nicht Konsumenten oder Verkäufer von Cannabis wie Schwerverbrecher verfolgen müsste. Hinzu kommt die mangelnde Aufklärung über den Cannabis-Konsum, wie Mitglieder des heutigen Handels-Ausschusses beklagen. Bei einer möglichen Legalisierung müsste dann die Aufklärung deutlich verbessert werden, damit der verantwortungsbewusste Umgang mit dieser „Droge“ in Zukunft vielleicht wirklich kaum mehr Todesopfer fordert.

Cannabis als Medizin

Ein wichtiges Argument ist auch, dass mit legalem Cannabis-Handel der illegale Handel eingedämmt werden würde, sodass man durch den legalen Verkauf nicht mehr dem Risiko von gestreckten Drogen und Gesundheitsrisiken ausgesetzt wäre. Der Verkauf selbst ließe sich über Apotheker organisieren, die über Fachkenntnisse verfügen, um ebenfalls eine verantwortungsvolle Benutzung zu ermöglichen. Der für mich wichtigste Grund Cannabis zu einer legalen Droge zu machen, ist die medizinische Hilfe, die trotz der schon stattfindenden Anwendung noch immer stark eingeschränkt ist. Die wohl am verbreitetste Benutzung der Pflanze ist das Rauchen dieser als Zeitvertreib, was laut einer aktuelle WHO-Studie sogar weniger negative Einflüsse auf den menschlichen Körper hat, als regelmäßiger Konsum von Antibiotika.

Abschließend möchte ich an die zuständigen Politikerinnen und Politiker appellieren! In dieser Debatte muss sich jetzt endlich etwas bewegen. Die Hoffnung habe ich dennoch nicht verloren und bleibe optimistisch, wenn ich sage, dass ich glaube, dass eine Legalisierung von Cannabis möglich ist, sofern die Politik die Vorteile eines legalen Handels erkennt.

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